Neunkirchen

Die Lage von Neunkirchen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
18 km südöstlich von Darmstadt
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit Berglage im Granitgebiet.
Ersterwähnung
1347
Siedlungsentwicklung
1637 gilt der Ort als verwüstet.
Historische Namensformen
- Nuwenkirchen, ze (1347) [HStAD Bestand B 16 Nr. 1; vgl. Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 309-310, Nr. 1004]
- Nuwenkirchen (Ende 14. Jahrhundert)
- Nunkirchen (1433)
- Neunkirchen (1748)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3483879, 5510782
UTM: 32 U 483810 5509017
WGS84: 49.733432° N, 8.775338° O
Statistik
Ortskennziffer
432013090
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 767 , davon 271 Acker, 141 Wiesen, 336 Wald
- 1961 (Hektar): 192, davon 98 Wald (= 51.04 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 8 Hausgesessene
- 1637: verwüstet
- 1829: 102 Einwohner
- 1961: 124, davon 105 evangelisch (= 84.68 %), 15 katholisch (= 12.10 %)
- 1970: 111 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1457: Rodensteiner Mark
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Cent Ober-Ramstadt, Brandauer Reiswagen
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Darmstadt
Gemeindeentwicklung
1740 gehört Neunkirchen mit Lützelbach und Steinau zu den "Oberdörfern". Am 31.12.1971 zur Gemeinde Brandau
Gericht
- 1456 und 1589 zur Zent Ober-Ramstadt zeitweise Reichelsheim
- 1821: Landgericht Lichtenberg
- 1848: Landgericht Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reinheim
- 1968: Amtsgericht Darmstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1347 kauft Graf Wilhelm zu Katzenelnbogen ein Viertel an dem Haus zu Rodenstein von Erkenger zu Rodenstein (die Hälfte von dessen Anteil) in der Burg, außerhalb des Vorhofs, einen Garten, den sechsten Teil des Waldes und seinen Besitz zu Brandau, Neunkirchen und Steinau mit allem Zubehör für 400 Pfund. Ende des 14. Jahrhunderts hat Schenk zu Erbach Abgaben aus Neunkirchen. 1413 verpfändet Hermann von Rodenstein Neunkirchen dem Pfalzgrafen. 1433 verkaufen die Brüder Hermann und Konrad von Rodenstein Neunkirchen wiedereinlöslich dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen. Im 16. Jahrhundert steht Neunkirchen den Junkern von Rodenstein zu, der Landgraf hat die hohe und centbare Obrigkeit mit Gebot und Verbot. 1748 treten die Brüder Ludwig Eberhard und Hans Weiprecht von Gemmingen ihre Rechte an Landgraf Ludwig von Hessen ab.
Zehntverhältnisse
1347 verkauft Erkenger, Herr zu Rodenstein u.a. den Zehnten aus Neunkirchen an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1346/1360: Pastor
Patrozinien
- Cosmas; Damian
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche ist Reichelsheim. Zur Pfarrei Neunkirchen gehören Hoxhohl, Herchenrode, Neutsch, Allertshofen, Lützelbach, Winterkasten, Laudenau, Groß-Gumpen, Ober-Klein-Gumpen, Brandau
Patronat
Patronatsrecht haben zunächst die von Rodenstein, dann von Prettlack und Gemmingen.
Bekenntniswechsel
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Wendelin Martius 1565-1567, zuvor Pfarrer in Groß-Umstadt, dort bei der Einführung des reformierten Bekenntnisses abgesetzt.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule; Schulhausneubau 1896
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 498-499
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 136-137
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 151
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 320-322
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 155f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 41
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neunkirchen, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13470_neunkirchen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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