Niedernhausen

Die Lage von Niedernhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km südwestlich von Dieburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf im Granitgebiet bei einseitiger Tallage
Ersterwähnung
1347
Historische Namensformen
- Husen under Lichtenberg (1347)
- zwey Husen gelegen under Lichtenberg (1384)[Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 1777]
- Husen, gelegen under Lichtenbertg (1388)
- Haußen under Lichtenperg (1545)
- Husen inferior (16. Jahrhundert)
- Hawsen under Liechtenbergk (1568)
- Haußen under Lichtenberg (1670)
- Wald-Hausen
- Niedernhausen (1783)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486845, 5515167
UTM: 32 U 486775 5513401
WGS84: 49.772929° N, 8.816332° O
Statistik
Ortskennziffer
432007040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1828, davon 701 Acker, 245 Wiesen, 835 Wald
- 1961 (Hektar): 457, davon 194 Wald (= 42.45 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 421 Einwohner
- 1961: 709, davon 605 evangelisch (= 85.33 %), 96 katholisch (= 13.54 %)
- 1970: 871 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Gericht Lichtenberg, Cent Ober-Ramstadt, Groß-Bieberauer Reiswagen
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Dieburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Fischbachtal
Gericht
- Zentgericht Lichtenberg
- 1821: Landgericht Lichtenberg
- 1848: Landgericht Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reinheim
- 1968: Amtsgericht Dieburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1347 bewittumt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen Else, geborene Ehefrau des Heinrich von Ruckershausen, mit dessen Hof zu Hausen unter Lichtenberg. 1403 wird Rucker von Ruckershausen Burgmann des Grafen Johann von Katzenelbogen zu Arberg und erhält dafür 5 Guldgen Zinsen zu Husen. 1545 haben die von Walbrunn Gefälle von Landgraf Philipp zu Lehen. 1559 zieht der Landgraf die dem Hans Adolf von Walbrunn gehörigen Lehnsanteile ein.
Zehntverhältnisse
Im 16. Jahrhundert hat der Landgraf von Hessen den Fruchtzehnten allein, auf etlichen Ädern hat ihn der Pfarrer von Groß-Bieberau.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1436: St. Jostkapelle südöstlich von Niedernhausen
- 1818 werden Überreste der Kapelle abgebrochen
- 1890 Neubau einer evangelischen Pfarrkirche
Patrozinien
- Jodocus (Jost)
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche ist bis 1877 Groß-Bieberau. 1557 ist Niedernhausen Filiale von Groß-Bieberau.
Patronat
Das Patronatsrecht hatten 1421/22 die Grafen von Katzenelnbogen, in der Neuzeit die Landgrafen von Hessen.
Diakonische Einrichtungen
Gemeindepflege und Kindergarten 1920 – 1922 durch Diakonissen (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Da bis 1877 Filial von Groß-Bieberau, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen; Schulhaus von 1842
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 509-510
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 219
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 138
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 155
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 178-180
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 249
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 43
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Niedernhausen, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13444_niedernhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13444