Nieder-Klingen

Die Lage von Nieder-Klingen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km südlich von Dieburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf im Lößgebiet am Westhang des nördlichen Odenwaldes mit einseitiger Tallage.
Ersterwähnung
vor 1223
Historische Namensformen
- Clingen (1223) [Kopiar 1. Hälfte 13. Jahrhundert, Codex Eberhardi 1 177 vb, S. 337 = Dronke, Traditiones, S. 63 Capitulum 32. Datierung nach dem Todesdatum Gerhards I. von Erbach vor 1223 Mai 13]
- Clingen (1307)
- Nydern Clingen
- Nyderclingen
- Nydernclingen (1357)
- Nydern Klingen (1444)
- Niddenclingen (1459)
- Niederclingen (1495)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1322)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492199, 5520353
UTM: 32 U 492127 5518584
WGS84: 49.819649° N, 8.890554° O
Statistik
Ortskennziffer
432017040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4987, davon 3702 Acker, 346 Wiesen, 939 Wald
- 1961 (Hektar): 390, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1633: 89 Einwohner
- 1829: 446 Einwohner
- 1961: 635, davon 571 evangelisch (= 89.92 %), 59 katholisch (= 9.29 %)
- 1970: 646 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- undatiert: Klinger Mark
- 1787: Kurfürstentum Pfalz, Oberamt Otzberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Otzberg
- 1805: Herren von Löwenstein-Wertheim (durch Tausch), Amt Habitzheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Habitzheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Habitzheim (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig) (mit der dabeiliegenden Störkermühle)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Dieburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Otzberg
Gericht
- Centgericht Umstadt
- 1820: Standesherrliches Amt Habitzheim
- 1822: Landgericht Höchst
- 1853: Landgericht Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reinheim
- 1968: Amtsgericht Dieburg
Herrschaft
- Vor 1223 erhält der Gerhard I. Schenk von Erbach ein fuldisches Lehen über eine Hufe sowie sechs Hübner und den Zehnten in Nieder-Kainsbach, Brensbach und Ober/Nieder-Klingen sowie eine Hube und eine Mühle in Huppelnheim. 1391 bewilligt Pfalzgraf Ruprecht Dieter Gans von Otzberg ein Wittum für seine Frau auf Nieder-Klingen. 1524 gehört Nieder-Klingen zum Schloss Otzberg und gelangt 1802 an das Großherzogtum Hessen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Besitzrechte hatte hier ursprünglich die Abtei Fulda. 1448 verfügt das Kloster Höchst im Odenwald über einen Klosterhof, der zu Pacht ausgetan ist.
Zehntverhältnisse
1398: Pfalzgraf bei Rhein
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Evangelische Ortskirche 1906/07 erbaut
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche Lengfeld
Bekenntniswechsel
Da Filial von Lengfeld, Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts. Reformierter Bekenntniswechsel
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1890
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 505-506
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 220-221
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 114, 128-129, 142
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 154
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 425-430
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen, S. 352
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 42
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nieder-Klingen, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13443_nieder-klingen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13443