Lichtenberg

Die Lage von Lichtenberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km südlich von Dieburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf bzw. Burgsiedlung auf Berglage im Granitgebiet des Odenwaldes am Ende eines Hügelrückens
Ersterwähnung
1228
Siedlungsentwicklung
Der Ort liegt unmittelbar westlich unter dem Schloss und war rings mit einer Mauer umgeben, die sich an der Südwestecke des Schlosses und am Pfortenhause an die Ringmauer anschloss.
Historische Namensformen
- Lichtenberg (?) (1228) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 85]
- Leychtemberg (1312)
- Lihtenberg (1323)
- Lychtemberg (1345)
- Lihtinberg
- Lihtenberg (1355)
- Liechtenberg (1360)
- Lichtenberg (1388)
Bezeichnung der Siedlung
- 1312 Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Heinrich VII.: Leychtemberg ... concedimus ... libertas et immunitates, quibus civitas et cives nostri in Oppenhem gaudere (Wenck, Hessische Landesgeschichte 1, Nr. CXXV; Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 529)
- 1360 verleiht Karl IV. Lindenfelser Stadtrechte (Geschichte der Stadt Lindenfels, Nr. 6).
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486199, 5515162
UTM: 32 U 486129 5513396
WGS84: 49.77287° N, 8.807364° O
Statistik
Ortskennziffer
432007020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 658, davon 168 Acker, 35 Wiesen, 430 Wald
- 1961 (Hektar): 165, davon 104 Wald (= 63.03 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 22 Hausgesessene (Lichtenberg und Obernhausen)
- 1829: 212 Einwohner
- 1961: 438, davon 386 evangelisch (= 88.13 %), 40 katholisch (= 9.13 %)
- 1970: 524 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Gericht Lichtenberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Dieburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Fischbachtal
Gericht
- Eigenes Burgfriedensgericht, das von der Zent Ober-Ramstadt abgesondert war.
- 1821-1848: Landgericht Lichtenberg, danach verlegt nach Reinheim
- 1879: Amtsgericht Reinheim
- 1968: Amtsgericht Dieburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1420 gibt Graf Johann von Katzenelnbogen die Güter zu Rodau und Lichtenberg, die der verstorbene Heinrich von Hatzstein besessen hatte, Hamman Echter als Burglehen zu Reinheim.
- Im 16. Jahrhundert besitzt der Landgraf von Hessen die hohe Obrigkeit.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1363 Kapelle von Graf Heinrich von Sponheim und seiner Ehefrau Adelhaid mit Willen des Pfalzgrafen gestiftet.
- 1430 Kaplan
Patrozinien
- Petrus (Kapelle)
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche war Groß-Bieberau
Patronat
Patronatsrecht bei den Grafen von Katzenelnbogen
Bekenntniswechsel
Da Filial von Groß-Bieberau, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Juden
1312 Recht zwölf Juden zu halten. (Wenck, Hessische Landesgeschichte 1, Nr. CXXV;
Kultur
Schulen
1585 Errichtung einer Schule, 1597 wieder geschlossen; 1910 einklassige Volksschule; Schulhaus von 1904
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Das Amt Lichtenberg bestand 1440 aus den Orten Ober-Ramstadt, Staderstadt, Nieder-Modau, Beedenkirchen, Malchen, Neutsch, Seeheim, Hainchen, Brandau, Lichtenberg, Hausen, Groß-Bieberau, Überau, Roßdorf, Kainsbach und Brensbach. 1821 geht das Amt im Landratsbezirk Reinheim auf.
Zur Kellerei gehören 1430 Brandau, Neutsch, Asbach, Hausen, Billings, Brensbach, Bieberau, die vom Walde, das Hofhaus zu Kainsbach, Ober- und Nieder-Hausen, Meßbach und Nonnrod.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 428-431
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 194-207
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 129
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 137
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 171-177
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 538-539
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 249
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 71
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 40
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lichtenberg, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13439_lichtenberg> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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