Jugenheim a. d. Bergstraße

Dorf · 129 m über NN  
Gemarkung
Jugenheim a. d. Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13 km südlich von Darmstadt

Ersterwähnung

1245

Historische Namensformen

  • Guginheim (1310)
  • Gugenheim (1335)
  • Guginheym (1340)
  • Gugenhem (1430)
  • Jugenheim
  • Gugenheim (1561)
  • Jugenheimb (1621)

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1335)

Ortsteile

Balkhausen, Jugenheim a. d. Bergstraße (seit 31.12.1971)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • s. Ruine Jossa

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3473924, 5513175
UTM: 32 U 473859 5511409
WGS84: 49.754597° N, 8.637091° O

Statistik

Ortskennziffer

432022020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1349, davon 556 Acker, 52 Wiesen, 669 Wald, 19 Weinbergsland
  • 1961 (Hektar): 337, davon 171 Wald (= 50.74 %)

Einwohnerstatistik

  • 1629: 77 Hausgesessene
  • 1829: 583 Einwohner
  • 1961: 3592, davon 2565 evangelisch (= 71.41 %), 873 katholisch (= 24.30 %)
  • 1970: 3524 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • bis 1714: Amt Seeheim und Tannenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Seeheim und Tannenberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim und Tannenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim und Tannenberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis

Darmstadt

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 Eingliederung der Gemeinde Balkhausen Am 1.1.1977 zur Gemeinde Seeheim

Gericht

  • Eigene Zent
  • 1821: Landgericht Zwingenberg
  • 1879: Amtsgericht Zwingenberg
  • 1934: Amtsgericht Bensheim
  • 1968: Amtsgericht Darmstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1245 schenkt der Ministeriale Christian von Bickenbach dem Kloster Schönau 3 1/2 Morgen Weinberge in Jugenheim und Bickenbach unter Vorbehalt lebenslänglicher Nutzung.
  • 1312 tragen die Brüder Gerhard und Giso von Jazza das zur Burg Dagsberg gehörige Jugenheim dem Erzbischof Peter von Mainz zu Lehen auf. 1335 verkaufen die Brüder Gerlach und Reinhard von Jazza die Hälfte des Dorfes mit Einwilligung des Erzstifts Mainz dem Schenken Konrad von Erbach. 1714 verkauft Erbach seine Rechte mit Zustimmung des Mainzer Kurfürsten an die Landgrafen von Hessen. 1717 belehnt Erzbischof Lothar Franz von Mainz die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel mit dem von den Grafen Georg Albrecht und Philipp Ludwig von Erbach gekauften Dorf.

Zehntverhältnisse

1322 verkauft Herbord von Haelstein den großen Zehnten mit Lehnsbewilligung Gottfrieds von Bickenbach dem Kloster Heiligenberg.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1263: fundata ecclesia
  • 1264: Pfarrer

Patrozinien

  • Maria; Michael

Pfarrzugehörigkeit

Bis 1263 zur Mutterkirche Bickenbach gehörig, in diesem Jahr Gründung einer eigenen Kirche. Zum Kirchspiel gehören Balkhausen, Wurzelbach, Quattelbach, Langwaden und Dietersklingen (wüst).

Patronat

1263 von Konrad von Bickenbach

Klöster

  • s. Heiligenberg

Diakonische Einrichtungen

Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt um 1900 Kleinkinderschule, Krankenpflegestation – Schwester aus Elisabethenstift Darmstadt; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften; 1852 Gründung eines Rettungshauses für schwer erziehbare Jungen durch Pfarrer Franz-Josef-Helferich; seit 1931Tilanstalt der Nieder-Ramstädter Anstalten Gunkel, Nieder-Ramstädter Heime, S. 107-115

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation: Anfang der 1540er Jahre
Erster evangelischer Pfarrer: Siegfried Fabri 1546-1558

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Bensheim

Juden

Rabbinat Darmstadt II (orthodox) angeschlossen an die Gemeinde in Alsbach um 1800: 2 Familien; 1829-1830: 14; 1905: 11 Juden

Kultur

Schulen

Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1884 und 1909

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Zur Cent gehörten 1484 Jugenheim, Seeheim, Ober-Beerbach, Bickenbach, Alsbach, Balkhausen, Staffel, Malchen, Stettbach, Schmal-Beerbach, Wurzelbach, Hähnlein, Steigerts, Wallhausen, Tannenberg, Hasselbach (wüst), Loart (wüst), Moxstadt (wüst), Weilerhof (wüst), Schahof (wüst), Spießhof (wüst), Eschhof (wüst), Bauschhöfe (wüst), Kohlhof (wüst), Neuhof (wüst), Hartenau, Au (wüst), Geroldshausen (wüst), Quattelbach, Dietersklingen (wüst)

Mühlen

1304 wird die Sandmühle erwähnt. In der Ortslage Sandmühle – in der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) – eingetragen.
1641: Enders Reitters und Hans Koppen Mühlen
1686: Hochmühl
1829: 14 Mühlen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Jugenheim a. d. Bergstraße, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13426_jugenheim-a-d-bergstrasse> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13426