Jugenheim a. d. Bergstraße

Die Lage von Jugenheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km südlich von Darmstadt
Ersterwähnung
1245
Historische Namensformen
- Guginheim (1310)
- Gugenheim (1335)
- Guginheym (1340)
- Gugenhem (1430)
- Jugenheim
- Gugenheim (1561)
- Jugenheimb (1621)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1335)
Ortsteile
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- s. Ruine Jossa
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3473924, 5513175
UTM: 32 U 473859 5511409
WGS84: 49.754597° N, 8.637091° O
Statistik
Ortskennziffer
432022020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1349, davon 556 Acker, 52 Wiesen, 669 Wald, 19 Weinbergsland
- 1961 (Hektar): 337, davon 171 Wald (= 50.74 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 77 Hausgesessene
- 1829: 583 Einwohner
- 1961: 3592, davon 2565 evangelisch (= 71.41 %), 873 katholisch (= 24.30 %)
- 1970: 3524 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- bis 1714: Amt Seeheim und Tannenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Seeheim und Tannenberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim und Tannenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim und Tannenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seeheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Darmstadt
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Darmstadt
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 Eingliederung der Gemeinde Balkhausen Am 1.1.1977 zur Gemeinde Seeheim
Gericht
- Eigene Zent
- 1821: Landgericht Zwingenberg
- 1879: Amtsgericht Zwingenberg
- 1934: Amtsgericht Bensheim
- 1968: Amtsgericht Darmstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1245 schenkt der Ministeriale Christian von Bickenbach dem Kloster Schönau 3 1/2 Morgen Weinberge in Jugenheim und Bickenbach unter Vorbehalt lebenslänglicher Nutzung.
- 1312 tragen die Brüder Gerhard und Giso von Jazza das zur Burg Dagsberg gehörige Jugenheim dem Erzbischof Peter von Mainz zu Lehen auf. 1335 verkaufen die Brüder Gerlach und Reinhard von Jazza die Hälfte des Dorfes mit Einwilligung des Erzstifts Mainz dem Schenken Konrad von Erbach. 1714 verkauft Erbach seine Rechte mit Zustimmung des Mainzer Kurfürsten an die Landgrafen von Hessen. 1717 belehnt Erzbischof Lothar Franz von Mainz die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel mit dem von den Grafen Georg Albrecht und Philipp Ludwig von Erbach gekauften Dorf.
Zehntverhältnisse
1322 verkauft Herbord von Haelstein den großen Zehnten mit Lehnsbewilligung Gottfrieds von Bickenbach dem Kloster Heiligenberg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1263: fundata ecclesia
- 1264: Pfarrer
Patrozinien
- Maria; Michael
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1263 zur Mutterkirche Bickenbach gehörig, in diesem Jahr Gründung einer eigenen Kirche. Zum Kirchspiel gehören Balkhausen, Wurzelbach, Quattelbach, Langwaden und Dietersklingen (wüst).
Patronat
1263 von Konrad von Bickenbach
Klöster
- s. Heiligenberg
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation: Anfang der 1540er Jahre
Erster evangelischer Pfarrer: Siegfried Fabri 1546-1558
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Bensheim
Juden
Rabbinat Darmstadt II (orthodox) angeschlossen an die Gemeinde in Alsbach um 1800: 2 Familien; 1829-1830: 14; 1905: 11 Juden
Kultur
Schulen
Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1884 und 1909
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zur Cent gehörten 1484 Jugenheim, Seeheim, Ober-Beerbach, Bickenbach, Alsbach, Balkhausen, Staffel, Malchen, Stettbach, Schmal-Beerbach, Wurzelbach, Hähnlein, Steigerts, Wallhausen, Tannenberg, Hasselbach (wüst), Loart (wüst), Moxstadt (wüst), Weilerhof (wüst), Schahof (wüst), Spießhof (wüst), Eschhof (wüst), Bauschhöfe (wüst), Kohlhof (wüst), Neuhof (wüst), Hartenau, Au (wüst), Geroldshausen (wüst), Quattelbach, Dietersklingen (wüst)
Mühlen
1304 wird die Sandmühle erwähnt. In der Ortslage Sandmühle – in der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) – eingetragen.
1641: Enders Reitters und Hans Koppen Mühlen
1686: Hochmühl
1829: 14 Mühlen
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 364-367
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 122
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 123
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 511-526
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 194ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 28f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 19
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Jugenheim a. d. Bergstraße, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13426_jugenheim-a-d-bergstrasse> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13426