Hahn

Die Lage von Hahn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10,5 km südwestlich von Darmstadt
Ersterwähnung
1208
Historische Namensformen
- Hagen (1208)
- Hayn (1354)
- Henner Feld (1355)
- Hain (1356)
- Hane (1377)
- Hene (1383)
- Hayn (1397)
- Hain
- Hayne (1403)
- Hayne (1468)
- Heyne (1468)
- Henchin (1478)
- Hane (1483)
- Henge (1542)
- Hain (1571)
- Pfungstatter Hayn (1612)
- Hain unter Pfungstatt, im (1674)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1208)
Burgen und Befestigungen
- Ca. 500 m südöstlich von Hahn im Bereich des Wellberges ehemalige Burganlage mit turmartigem Holzgebäude, das von zwei Gräben umgeben war. 1936 vorgenommene Grabungen ließen zwei Bauperioden erkennen. Sichtbare Baureste sind nicht vorhanden. In den Schriftquellen wird sie nicht erwähnt, ebenso lässt sie sich keinem Herrengeschlecht zuordnen.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3468024, 5517669
UTM: 32 U 467962 5515902
WGS84: 49.794716° N, 8.554848° O
Statistik
Ortskennziffer
432018030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1425, davon 868 Acker, 504 Wiesen
- 1961 (Hektar): 383, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1629: 53 Hausgesessene
- 1829: 667 Einwohner
- 1961: 1705, davon 1481 evangelisch (= 86,9 %), 202 katholisch (= 11,8 %)
- 1970: 1983 Einwohner
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1571 gehören der Hain und die Eich in die Cent Pfungstadt, werden aber mit Fron, Bede, Zins und Steuer ins Amt Zwingenberg gerechnet
- 1783: Amt Darmstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Darmstadt
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1972 zur Stadt Pfungstadt
Gericht
- Centgericht Pfungstadt
- 1821: Landgericht Zwingenberg
- 1839: Landgericht Gernsheim
- 1853: Landgericht Darmstadt
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II
- 1932: Amtsgericht Darmstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1208 und kurz darauf schenken Heinrich von Dieburg, seine Ehefrau und seine Schwester Jutta dem Kloster Eberbach Güter die zu ihrem Eigen in Hahn gehören.
- 1354 hat Schenk Eberhard von Erbach die Gülde von Hahn als Teil des Wittums der verstorbenen Agnes von Katzenelnbogen inne. Im 14. Jahrhundert haben die Schenken von Erbach Besitz in Hahn.
- Vor 1484 verzeichnet Hans Walborn das Dorf zu dem Henchin unter den Lehen, die er als Erbe seiner Vorfahren von Konrad von Frankenstein erhalten hat. 1571 steht das Dorf Hain dem Landgrafen von Hessen unmittelbar zu.
Zehntverhältnisse
Die Kirche von Eschollbrücken ist 1355 im Besitz des Zehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1335 Marienkapelle gestiftet
- 1702 lässt Landgraf Ernst Ludwig an der Stelle der bisherigen Kapelle eine Kirche errichten.
Patrozinien
- Maria; Georg (Georgius)
Pfarrzugehörigkeit
Filial von Eberstadt noch nach Einführung der Reformation Mutterkirche ist Pfungstadt. 1627 gehört die Filialkirche zu Pfungstadt.
Patronat
1335 wird die Kirche von Hildegard von Sachsenhausen gestiftet und im gleichen Jahr von Eustachius von Frankenstein ausgebaut.
1627 ist der Landgraf von Hessen Patronatsherr.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Eberstadt, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Eberstädter Pfarrer Michael Schäfer ab 1542.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Bensheim
Kultur
Schulen
1590er Jahre Gründung einer Privatschule durch Peter Bender von Darmstadt, die durch die Schüler bezahlt wird; erst 1682 Gründung einer öffentlichen Schule; 1910 große Volksschule mit vier Lehrern und 220 Schülern; altes Schulhaus mit Anbau von 1880 und 1908
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hahn, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13398_hahn> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13398