Viernheim

Stadt · 101 m über NN  
Gemeinde
Viernheim
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

13 km südwestlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinien Mannheim – Weinheim (Inbetriebnahme der Strecke 12.9.1887) und Lampertheim – Weinheim (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1905) bis zur Stilllegung der Strecke am 29.5.1960.

Ersterwähnung

777

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • 1948 Verleihung des Rechts zur Führung der Bezeichnung "Stadt"

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3469533, 5489396
UTM: 32 U 469470 5487640
WGS84: 49.540598° N, 8.578008° O

Statistik

Ortskennziffer

431020000

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 19366, davon 6538 Acker, 597 Wiesen, 11602 Wald
  • 1961 (Hektar): 4841, davon 2313 Wald (= 47.78 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 2483 Einwohner
  • 1961: 19934, davon 3746 evangelisch (= 18.79 %), 15633 katholisch (= 78.42 %)
  • 1970: 27338 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Lorsch
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Lorsch
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lorsch
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lorsch
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Heppenheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1840: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis

Bergstraße

Gericht

  • 1821: Landgeicht Lorsch
  • 1879: Amtsgericht Lorsch
  • 1905: Amtsgericht Lampertheim

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 917: ecclesia
  • 1280: Kapelle zur heiligen Eiche

Patrozinien

  • Maria [1178]

Patronat

917: von König Konrad an Kloster Lorsch
1466: Erzstift Mainz
In der Reformationszeit Kloster Schönau, nach dessen Aufhebung Kurfürsten von der Pfalz.

Diakonische Einrichtungen

Gründung der evangelischen Kleinkinderschule 1915 und der Gemeindeschwesterstation; gelegen neben der evangelischen Kirche; 1938 wird KiGa umgebaut und erweitert; Auflösung am 5.Juli 1941 durch die Nazis; Wiedereröffnung am 21.Oktober 1945 (Zwölfhundert Jahre Viernheim, S. 315, Chronik der Stadt Viernheim, S. 152 und S. 161; Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1928 eine Schwester, die den Kindergottesdienst hält; es gibt eine Schwesternwohnung und eine Kinderschule, die mit dem Kirchenraum verbunden werden kann. Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 1 Kraft; der evangelische Kindergarten besteht bis 1975

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Mylaeus 1589-1611
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, ab 1576 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1624, unter den Schweden wieder reformiert, ab 1649 wieder katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim

Juden

1795: 10 jüdische Familien, 1827: 60, 1855: 100, 1900: 143, 1933: 69, 1939: 30 Juden
Pogrome 1822 und 1830, Synagoge bis 1938

Kultur

Schulen

1589 Errichtung einer Schule; 1768, 1814 Schulhausneubau; 1858 Berufsschule; 1910 Volksschule mit acht Klassen und Volksschule mit sechs Klassen, Schulhäuser von 1880 und 1909; 1945 Albert-Magnus-Schule (Bischöfliches und städtisches Realgymnasium); 1956 drei Volksschulen

Wirtschaft

Haupterwerbsbereich bildet im Mittelalter die Landwirtschaft; ab der Neuzeit bedeutender Tabakanbau (1824 Höhepunkt) und weitere Sonderkulturen wie Spargel, Zuckerrüben, Obst- und Weinbau; intensive Waldnutzung
Industrialisierung seit 1946: Textil-, chemische und pharmazeutische Industrie, Zigarrenfabriken, Säge- und Kunststeinwerke

Mühlen

Ölmühle (Göpelmühle) 1848 errichtet s. Reitz (Literatur)

Markt

3 Jahrmärkte, daneben Wochenmarkt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Viernheim, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13161_viernheim> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13161