Mörlenbach

Dorf · 160 m über NN  
Gemeinde
Mörlenbach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9 km südöstlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage

Dorf mit komplexem, unregelmäßigem Grundriss im vorderen Odenwald zwischen Heppenheim und Wald-Michelbach an der Mündung vom Mörlenbach in die Weschnitz. Historischer Ortskern mit Marktplatz und Kirche (Ursprünge vmtl. romanisch) in zentraler Lage östlich der Bachmündung. Die B 38 nimmt ähnlichen Verlauf wie die Weschnitz und führt von Nordosten aus kommend durch die Ortsmitte nach Südwesten Richtung Weinheim. Bahnhof der Linie Weinheim – Fürth i. Odw. Im Westen. In Ortsmitte Endstation der Solardraisine Überwaldbahn nach Wald-Michelbach. Im Nordosten und Südwesten direkt an der Weschnitz / B 38 / Bahnlinie Gewerbegebiete. Stadtteile, die sich rings um Mörlenbach vornehmlich an Bächen, die den Mörlenbach speisen, entwickelten, sind Bonsweiher, Ober-Liedersbach, Ober-Mumbach, Rohrbach, Vöckelsbach und Weiher. Bahnhof der Eisenbahnlinie Weinheim – Fürth ("Weschnitztalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1895) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.9.1966. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Mörlenbach – Grasellenbach/Wahlen ("Überwaldbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.3.1901) bis zur Stilllegung der Strecke am 30.4.1994.

Ersterwähnung

795

Historische Namensformen

  • Morlenbach (795)
  • Morlebach (900, 1139, 1294)
  • Moerilbach (1283)
  • Morlbach (1344, 1357, 1362, 1392)
  • Mürlebach (1406)
  • Mörlnbach (1610)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • 1426: Ersterwähnung, ehemalige Wasserburg etwa in Ortsmitte gelegen

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3481018, 5495711
UTM: 32 U 480950 5493952
WGS84: 49.597846° N, 8.736384° O

Statistik

Ortskennziffer

431017020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4728, davon 2720 Acker, 688 Wiesen, 1176 Wald
  • 1961 (Hektar): 1182, davon 229 Wald (= 19.37 %)

Einwohnerstatistik

  • 1566: 69 Herdstätten
  • 1829: 991 Einwohner
  • 1961: 3203, davon 664 evangelisch (= 20.73 %), 2479 katholisch (= 77.40 %)
  • 1970: 4338 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Cent Mörlenbach
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
  • 1812: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim (Umbenennung)
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis

Bergstraße

Gemeindeentwicklung

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Mörlenbach. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Mörlenbach.

Gericht

  • 1821: Landgericht Fürth
  • 1879: Amtsgericht Fürth

Besitz

Ortsadel

von Mörlebach

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1238: ecclesia

Patrozinien

  • Bartholomäus

Patronat

Kloster Lorsch
1267 übergibt Erzbischof Werner von Mainz das Patronat an Kloster Lorsch.

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Valentin Laupaeus 1564-1565
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, ab 1576 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, 1584 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1624, 1631 unter den Schweden wieder reformiert, 1635 wieder katholisch

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser, davon das neuere von 1840

Wirtschaft

Mühlen

1488: Weschentzmulle
1654: Metzenmühleist abgegangen; Weschnitzmühle
1927: Brehmsmühle, Judenmühle, Schützenmühle, Steinsmühle, Weschnitzmühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 5 Mühlen im Ortsbereich verzeichnet: Dörsamsmühle, Schützenmühle, Öhlschlägersmühle, Kinscherfsmühle und Steinmühle

Zoll

1648: Zollstätte für herrschaftliche Güter und Landzoll

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mörlenbach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13140_moerlenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13140