Mörlenbach

Die Lage von Mörlenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km südöstlich von Heppenheim
Lage und Verkehrslage
Dorf mit komplexem, unregelmäßigem Grundriss im vorderen Odenwald zwischen Heppenheim und Wald-Michelbach an der Mündung vom Mörlenbach in die Weschnitz. Historischer Ortskern mit Marktplatz und Kirche (Ursprünge vmtl. romanisch) in zentraler Lage östlich der Bachmündung. Die B 38 nimmt ähnlichen Verlauf wie die Weschnitz und führt von Nordosten aus kommend durch die Ortsmitte nach Südwesten Richtung Weinheim. Bahnhof der Linie Weinheim – Fürth i. Odw. Im Westen. In Ortsmitte Endstation der Solardraisine Überwaldbahn nach Wald-Michelbach. Im Nordosten und Südwesten direkt an der Weschnitz / B 38 / Bahnlinie Gewerbegebiete. Stadtteile, die sich rings um Mörlenbach vornehmlich an Bächen, die den Mörlenbach speisen, entwickelten, sind Bonsweiher, Ober-Liedersbach, Ober-Mumbach, Rohrbach, Vöckelsbach und Weiher. Bahnhof der Eisenbahnlinie Weinheim – Fürth ("Weschnitztalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1895) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.9.1966. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Mörlenbach – Grasellenbach/Wahlen ("Überwaldbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.3.1901) bis zur Stilllegung der Strecke am 30.4.1994.
Ersterwähnung
795
Historische Namensformen
- Morlenbach (795)
- Morlebach (900, 1139, 1294)
- Moerilbach (1283)
- Morlbach (1344, 1357, 1362, 1392)
- Mürlebach (1406)
- Mörlnbach (1610)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- 1426: Ersterwähnung, ehemalige Wasserburg etwa in Ortsmitte gelegen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481018, 5495711
UTM: 32 U 480950 5493952
WGS84: 49.597846° N, 8.736384° O
Statistik
Ortskennziffer
431017020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4728, davon 2720 Acker, 688 Wiesen, 1176 Wald
- 1961 (Hektar): 1182, davon 229 Wald (= 19.37 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 69 Herdstätten
- 1829: 991 Einwohner
- 1961: 3203, davon 664 evangelisch (= 20.73 %), 2479 katholisch (= 77.40 %)
- 1970: 4338 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Cent Mörlenbach
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
- 1812: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim (Umbenennung)
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
Altkreis
Bergstraße
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Mörlenbach. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Mörlenbach.
Gericht
- 1821: Landgericht Fürth
- 1879: Amtsgericht Fürth
Besitz
Ortsadel
von Mörlebach
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1238: ecclesia
Patrozinien
- Bartholomäus
Patronat
Kloster Lorsch
1267 übergibt Erzbischof Werner von Mainz das Patronat an Kloster Lorsch.
Bekenntniswechsel
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Valentin Laupaeus 1564-1565
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, ab 1576 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, 1584 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1624, 1631 unter den Schweden wieder reformiert, 1635 wieder katholisch
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser, davon das neuere von 1840
Wirtschaft
Mühlen
1488: Weschentzmulle
1654: Metzenmühleist abgegangen; Weschnitzmühle
1927: Brehmsmühle, Judenmühle, Schützenmühle, Steinsmühle, Weschnitzmühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 5 Mühlen im Ortsbereich verzeichnet: Dörsamsmühle, Schützenmühle, Öhlschlägersmühle, Kinscherfsmühle und Steinmühle
Zoll
1648: Zollstätte für herrschaftliche Güter und Landzoll
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 471-473
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 134
- Einsingbach, Kreis Bergstraße , S. 386
- Festschrift mit Chronik zur 1100-Jahrfeier, S. 67-77
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 566-567
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 146
- Heinz Reitz, Mühlen wiederentdeckt. Dokumentation der Mühlenstandorte im Kreis Bergstraße, S. 300-322
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen, S. 59ff., 346f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 100
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Mörlenbach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13140_moerlenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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