Fürth

Dorf · 193 m über NN  
Gemeinde
Fürth
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km östlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage

Stadt mit komplexem, unregelmäßigem Grundriss im Weschnitztal des vorderen Odenwaldes zwischen Heppenheim und Erbach. Siedlungsstruktur ausgerichtet entlang der B 38 von Südwest nach Nordost. Kirche in zentraler Lage direkt an der Bundesstraße. Endbahnhof der Weschnitztalbahn im südwestlichen Stadtkern. Moderne Siedlungserweiterung in alle Richtungen. Gewerbegebiet im Südwesten. Die Stadtteile sind rings um die Stadt verteilt. Zu ihnen gehören Lörzenbach und Fahrenbach im Südwesten, Steinbach im Südosten, Kröckelbach, Krumbach, Brombach und Weschnitz im Nordosten sowie Ellenbach, Linnenbach, Erlenbach und Seidenbach im Nordwesten. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Weinheim – Fürth ("Weschnitztalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1895) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.9.1966.

Ersterwähnung

773

Historische Namensformen

  • Furte (773, 795)
  • Furde (1023, 1094)
  • Fürte, Furte, zu (1344)
  • Forte, Furte, zu (1349)
  • Furten (1350)
  • Furte in dem Odenwalde (1355)
  • Pfürt (1418)
  • Forte (1426)
  • Furette (1431)
  • Führt (1611)
  • Fürth (1612)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3484562, 5501608
UTM: 32 U 484493 5499847
WGS84: 49.650967° N, 8.785175° O

Statistik

Ortskennziffer

431007050

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3438, davon 2042 Acker, 407 Wiesen, 988 Wald; Fürther Centwald: 1122 Morgen, davon 38 Wiesen, 1065 Wald
  • 1961 (Hektar): 1212, davon 506 Wald (= 41.75 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 1101 Einwohner
  • 1961: 3626, davon 983 evangelisch (= 27.11 %), 2589 katholisch (= 71.40 %)
  • 1970: 4755 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Cent Fürth
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
  • 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis

Bergstraße

Gemeindeentwicklung

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Fürth. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Fürth.

Gericht

  • 1821-1879: Landgericht Fürth
  • seit 1879: Amtsgericht Fürth

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 795: Kloster Lorsch
  • 1803: an Hessen

Zehntverhältnisse

1349: Burggraf zu Starkenburg
1355: Ritter von Heinsbach
1480: Kellerei Heppenheim
1632: Kloster Lorsch

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Um 1100: ecclesia

Patrozinien

  • Johannes Baptista (der Täufer) [1393]

Patronat

um 1100: Kloster Lorsch
1464: Pfalz
1505: an Kloster Limburg
1508: Hl. Geiststift Heidelberg

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Theodor Wesselius vor 1565-1577, bei der Einführung des lutherischen Bekenntnisses abgesetzt
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, 1577 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert, 1624 katholisch, 1631 unter den Schweden für einige Jahre wieder reformiert, anschließend endgültig katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim

Kultur

Schulen

um 1570 Schule vorhanden; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1848

Wirtschaft

Mühlen

Heinz Reitz (s. Literatur) hat insgesamt 15 Mühlen verzeichnet (einschließlich Brombach, Ellenbach, Krombach, Lörzenbach und Weschnitz). Zur eigentlichen Ortsgemarkung gehören 6 Mühlen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Fürth, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13075_fuerth> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13075