Fürth

Die Lage von Fürth im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km östlich von Heppenheim
Lage und Verkehrslage
Stadt mit komplexem, unregelmäßigem Grundriss im Weschnitztal des vorderen Odenwaldes zwischen Heppenheim und Erbach. Siedlungsstruktur ausgerichtet entlang der B 38 von Südwest nach Nordost. Kirche in zentraler Lage direkt an der Bundesstraße. Endbahnhof der Weschnitztalbahn im südwestlichen Stadtkern. Moderne Siedlungserweiterung in alle Richtungen. Gewerbegebiet im Südwesten. Die Stadtteile sind rings um die Stadt verteilt. Zu ihnen gehören Lörzenbach und Fahrenbach im Südwesten, Steinbach im Südosten, Kröckelbach, Krumbach, Brombach und Weschnitz im Nordosten sowie Ellenbach, Linnenbach, Erlenbach und Seidenbach im Nordwesten. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Weinheim – Fürth ("Weschnitztalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1895) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.9.1966.
Ersterwähnung
773
Historische Namensformen
- Furte (773, 795)
- Furde (1023, 1094)
- Fürte, Furte, zu (1344)
- Forte, Furte, zu (1349)
- Furten (1350)
- Furte in dem Odenwalde (1355)
- Pfürt (1418)
- Forte (1426)
- Furette (1431)
- Führt (1611)
- Fürth (1612)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3484562, 5501608
UTM: 32 U 484493 5499847
WGS84: 49.650967° N, 8.785175° O
Statistik
Ortskennziffer
431007050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3438, davon 2042 Acker, 407 Wiesen, 988 Wald; Fürther Centwald: 1122 Morgen, davon 38 Wiesen, 1065 Wald
- 1961 (Hektar): 1212, davon 506 Wald (= 41.75 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 1101 Einwohner
- 1961: 3626, davon 983 evangelisch (= 27.11 %), 2589 katholisch (= 71.40 %)
- 1970: 4755 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Cent Fürth
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
- 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Fürth
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
Altkreis
Bergstraße
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Fürth. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Fürth.
Gericht
- 1821-1879: Landgericht Fürth
- seit 1879: Amtsgericht Fürth
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 795: Kloster Lorsch
- 1803: an Hessen
Zehntverhältnisse
1349: Burggraf zu Starkenburg
1355: Ritter von Heinsbach
1480: Kellerei Heppenheim
1632: Kloster Lorsch
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Um 1100: ecclesia
Patrozinien
- Johannes Baptista (der Täufer) [1393]
Patronat
um 1100: Kloster Lorsch
1464: Pfalz
1505: an Kloster Limburg
1508: Hl. Geiststift Heidelberg
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Theodor Wesselius vor 1565-1577, bei der Einführung des lutherischen Bekenntnisses abgesetzt
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, 1577 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert, 1624 katholisch, 1631 unter den Schweden für einige Jahre wieder reformiert, anschließend endgültig katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim
Kultur
Schulen
um 1570 Schule vorhanden; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1848
Wirtschaft
Mühlen
Heinz Reitz (s. Literatur) hat insgesamt 15 Mühlen verzeichnet (einschließlich Brombach, Ellenbach, Krombach, Lörzenbach und Weschnitz). Zur eigentlichen Ortsgemarkung gehören 6 Mühlen.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 207-209
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 108
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 92
- Heinz Reitz, Mühlen wiederentdeckt. Dokumentation der Mühlenstandorte im Kreis Bergstraße, S. 112-152
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen, S. 59ff., 244
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 95
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fürth, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13075_fuerth> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13075