Vasbeck

Dorf · 378 m über NN  
Gemeinde
Diemelsee
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km westlich von Bad Arolsen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss entlang der Hauptachsen in nach Norden leicht ansteigendem Gelände dicht an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen (Hochsauerlandkreis). Kirche in zentraler Lage. Am Schnittpunkt der Verbindungsstrassen L 3078 von Arolsen nach Adorf und der L 3291 von Vasbeck nach Mühlhausen.

Ersterwähnung

(1107-1128)

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1427)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Älteste Gemarkungskarte

1838

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3492591, 5694527
UTM: 32 U 492520 5692689
WGS84: 51.385396° N, 8.892509° O

Statistik

Ortskennziffer

635007120

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1045, davon 744 Acker (= 71.20 %), 41 Wiesen (= 3.92 %), 132 Holzungen (= 12.63 %)
  • 1961 (Hektar): 1031, davon 136 Wald (= 13.19 %)

Einwohnerstatistik

  • 1541: 32 Häuser
  • 1738: 41 Häuser
  • 1770: 62 Häuser, 266 Einwohner
  • 1885: 424, davon 416 evangelisch (= 98.11 %), 2 katholisch (= 0.47 %), 6 Juden (= 1.42 %)
  • 1895: 440, davon 434 evangelisch (= 98.64 %), 1 katholisch (= 0.23 %), 5 Juden (= 1.14 %)
  • 1961: 540, davon 498 evangelisch (= 92.22 %), 35 katholisch (= 6.48 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Mengeringhausen, zeitweilig auch Wetterburg bzw. später Landau
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Arolsen
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Arolsen
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Arolsen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 als Ortsteil in die neu gegründete Gemeinde Diemelsee eingemeindet.

Gericht

  • 1537: Freigericht Mengeringhausen; die Grafen von Waldeck besaßen Bauergericht
  • 1816: Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Herrschaft

  • Im 14. und 15. Jahrhundert konkurrieren die Grafen von Waldeck und die Abtei Corvey um die Herrschaft in Vasbeck, das durch Verlehnung bzw. Verpfändung deren unmittelbarem Zugriff zeitweise entzogen ist (vgl. Besitz und Zehnt). Erst im 16. Jahrhundert können sich die Grafen herrschaftlich durchsetzen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Zur Zeit des Abtes Erkenbert (1107-1128) verzeichnet die Reichsabtei Corvey als Pertinenz des Herrenhofes in Mühlhausen ein Lehen in Vasbeck, dessen Einkünfte der Propstei Marsberg zugewiesen sind.
  • 1483 verkauft Heinrich Blivar seinem Schwiegersohn Jürgen Slingwurm seine Güter zu Vasbeck, Mühlinghausen und Hevenhausen für 60 rheinische Gulden unter dem Vorbehalt des Wiederkaufes.
  • 1485 erwirbt Graf Otto IV. von Waldeck von Johann Huck das halbe Dorf Vasbeck. 1491 beanspruchten die Grafen das gesamte Dorf. 1509 wird Vasbeck für 180 Gulden an Kurt von Ense abgetreten. 1537 verfügen die Herren von Kanstein über einen Freihof in Vasbeck.

Zehntverhältnisse

In einem im 13. Jahrhundert in den Liber vitae der Abtei Corvey eingetragenen Verzeichnis wird Vasbeck als Zehntbesitz der Abtei aufgeführt. Im 14. Jahrhundert geht der Zehnte 1345 an Ditmar Opold, dann an die Herren von Itter als Lehen. 1468 erwerben die Grafen von Waldeck den halben Zehnten von Johann Huck.
1537 gehörte den Grafen von Waldeck der halbe Zehnte, die andere Hälfte hatten die Herren von Kanstein.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1250: Kirche (ecclesia)
  • 1270: Pleban
  • Ursprünglich romanische, flachgedeckte Basilika, die 1878 niedergerissen wird. Neubau bis 1880 an gleicher Stelle

Patrozinien

  • Michael [1427]

Pfarrzugehörigkeit

Im Mittelalter ist Vasbeck Pfarrort ohne Fililal. Seit 1813 ist Massenhausen von Vasbeck aus versehen und wird nach Aufhebung der Pfarrstelle 1975 Vikariatsgemeinde. 1970 kommt Gembeck, das vorher zu Mühlhausen gehörte, als Filialgemeinde zum Kirchspiel Vasbeck.

Patronat

1427 überlässt die Abtei Corvey den Patronat der Pfarrei der Propstei Marsberg. Im 16. Jahrhundert haben ihn die Grafen von Waldeck inne.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
Erster evangelischer Pfarrer: Ulrich Wagner vor 1556-1576

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)

Juden

1826: 1 Familie (9 Personen); 1847: 1 Familie (4 Personen)

Kultur

Schulen

1905 Neubau der Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

Dorfbrand 1818

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Vasbeck, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1293_vasbeck> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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