Bad Soden-Salmünster

Die Lage von Bad Soden im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
13 km südwestlich von Schlüchtern
Lage und Verkehrslage
Soden liegt am linken Ufer der Salz kurz vor ihrer Mündung in die Kinzig am West- und Südhang des Stolzenbergs. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1868).
Ersterwähnung
um 1190
Historische Namensformen
- Sodin (um 1190) [Hessisches Städtebuch]
- Stolzental (1296) [Hessisches Städtebuch]
- Soden (1299) [Hessisches Städtebuch]
- Schoden (1364) [Hessisches Städtebuch]
- Bad Soden (1928) [Hessisches Städtebuch]
- Bad Soden bei Salmünster (Stadtname bis 1.7.1974)
- Bad Soden-Salmünster (ab 1.7.1974)
Bezeichnung der Siedlung
- Der Ort wird erstmals als Sodin um 1190 genannt. Die Verleihung des Frankfurter Stadtrechts 1296 erfolgt an Stolzcental. Spätestens 1299 wird der Ort wieder Soden genannt. (Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 802)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Sogenanntes Huttenschloß oder -burg 1536 von Lukas von Hutten am Nordrand des Stadtbereichs von Soden errichtet.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3526061, 5572988
UTM: 32 U 525976 5571198
WGS84: 50.292336° N, 9.364669° O
Statistik
Ortskennziffer
435002030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1131, davon 300 Acker (= 26.53 %), 195 Wiesen (= 17.24 %), 565 Holzungen (= 49.96 %)
- 1961 (Hektar): 1124, davon 575 Wald (= 51.16 %)
Einwohnerstatistik
- 1668: 21 Herdstätten mit 95 Personen
- 1789: 130 Bürger (mit Hof Salz)
- 1812: 128 Feuerstellen, 986 Seelen
- 1885: 883, davon 36 evangelisch (= 4.08 %), 847 katholisch (= 95.92 %)
- 1961: 2357, davon 466 evangelisch (= 19.77 %), 1878 katholisch (= 79.68 %)
- 1971: 3034
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstabtei Fulda, Amt Salmünster
- 1803: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Amt Salmünster
- 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund, Fürstentum Fulda, Amt Salmünster
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Salmünster
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Stadt und Amt Salmünster
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Salmünster
- 1830: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Schlüchtern
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Bad Soden-Salmünster.
Gericht
- 1299 scabini
- Amtsgericht Salmünster
- 1822: Justizamt Salmünster
- 1867: Amtsgericht Salmünster
- 1968: Amtsgericht Schlüchtern
Herrschaft
- 1296 Stadtrechtsverleihung durch König Adolf von Nassau: Opidum ecclesie sue Stolzcental (Frankfurter Recht);
- 1296-1373 Äbte von Fulda
- 1373-1390 Herren von Hutten
- 1390-1429 Herren von Hutten in Kondominat mit den Herren von Hanau
- 1390-1429 Herren von Hanau in Kondominat mit den Herren von Hutten
- 1429-1510 Grafen von Hanau in Kondominat mit den Herren von Hutten
- 1510-1522 Herren von Hutten
- 1522-1526 Landgrafen von Hessen
- 1526-1540 Herren von Hutten
- 1540-1734 Herren von Hutten in Kondominat mit den Erzbischöfen von Mainz
- 1540-1734 Erzbischöfe von Mainz in Kondominat mit den Herren von Hutten
- 1734-1742 Äbte von Fulda in Kondominat mit den Herren von Hutten
- 1742-1752 Äbte von Fulda
- 1752-1803 Bischöfe von Fulda
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 1296-1373 Äbte von Fulda;
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1319 und 1443: Schloßkapelle
- Kirche St. Laurentius
- Kapelle 1335
Patrozinien
- Laurentius [1656]
Pfarrzugehörigkeit
Filiale von Salmünster, seit 1888 katholische Pfarrei des Dekanats Neuhof
Bekenntniswechsel
Der Ort bleibt katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengraden, Dekanat Roßdorf, Sendbezirk Salmünster
Kultur
Schulen
seit Anfang des 18. Jahrhunderts Volksschule bezeugt; 1910 Volksschule mit drei Stellen
Wirtschaft
Im Mittelalter bildet die Salzsiederei den Haupterwerbszweig bis ins 16. Jahrhundert (Verfall der Anlagen). 19. Jahrhundert Wiederentdeckung der Salzquellen, Einrichtung von Kuranlagen und KinderheilstättenSt. Josefshaus, später Marienheim-St.Vinzenzhaus, heute St. Marien- Rehabilitationsklinik der Vinzentinerinnen
Mühlen
Mühlen im Bereich des Kinzig-Mühlgrabens (Schloßmühle und zwei Schneidemühlen). Hohmühle an einem von der "Salz" abgeleiteten Mühlgraben im nördlichen Bereich der Ortslage von Bad Soden.
Markt
1296 Verleihung eines Wochenmarktes
Zoll
1296 Verleihung eines Zollprivilegs
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Hochstift Fulda, S. 94-96
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 99
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 44
- Hessisches Städtebuch, S. 399
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 447
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 94-96, 212
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bad Soden-Salmünster, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12832_bad-soden-salmuenster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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