Büdesheim

Die Lage von Büdesheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,1 km nordwestlich von Hanau
Lage und Verkehrslage
An einer Schleife der Nidder gelegen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bad Vilbel/Nord – Nidderau/Heldenbergen-Windecken ("Niddertalbahn (II)") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1907).
Ersterwähnung
(802-817)
Historische Namensformen
- Butensheim, in (802/817) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 212, Nr. 176, fol. 112va]
- Buotinesheim (um 1000) [Engels, Zinsregister und Ersterwähnung, S. 378. Nach ebd. S. 381 eher mit Büdesheim bei Bingen zu identifizieren]
- Budenesheim (1017) [XV Jh. MGH Diplomata Könige 3, Heinrich II. : Bresslau, S. 468, Nr. 366]
- Budenesheim (1027)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Kleiner, zweistöckiger Schlossbau aus dem 16. Jahrhundert an der Stelle einer früheren Wasserburg und eines befestigten Hofes
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3488396, 5564503
UTM: 32 U 488326 5562717
WGS84: 50.216514° N, 8.83637° O
Statistik
Ortskennziffer
435026010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3084, davon 2431 Acker, 294 Wiesen, 359 Wald
- 1961 (Hektar): 815, davon 84 Wald (= 10.31 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 2518, davon 1862 evangelisch (= 73.95 %), 590 katholisch (= 23.43 %)
- 1970: 3052 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1017: in pago Wedereiba in comitatu Bruningi comitis Budenesheim (im Gau Wetterau in der Grafschaft des Grafen Bruning)
- 1787: Reichsburg Friedberg, Grafschaft Kaichen, Amt Büdesheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Burggrafschaft Friedberg, Amt Büdesheim (Souveränität beim Großherzog, aber Eigentum des Burggrafen bis zu dessen Ableben)
- 1817: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Büdesheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Büdesheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Hanau
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 zur Gemeinde Schöneck
Gericht
- 1466: Freigericht Kaichen
- 1821: Landgericht Groß-Karben
- 1853: Landgericht Vilbel
- 1879: Amtsgericht Vilbel
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Zu Beginn des 9. Jahrhunderts schenkt Erhart seinen Grundbesitz in Büdesheim mit Gebäuden und Hörigen dem Kloster Fulda.- Um 1000 erscheint der Ort in einem Zinsverzeichnis des Klosters Seligenstadt. Die Identifizierung von Büdesheim ist jedoch umstritten.
- Vermutlich 1015 schenkt Kaiser Heinrich II. dem St. Michaelskloser zu Bamberg zahlreiche königliche Höfe, u.a. einen Teil des Reichsgutes Büdesheim.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1248: Pastor
Patrozinien
- Andreas; Maria; Katharina [1401]
Patronat
1401: Kloster Michelsberg bei Bamberg, der Patronat war mit dem Brüderhof verbunden.
1554: Hof und Patronat an den Friedberger Burggrafen Johann Brendel von Homburg verkauft
Diakonische Einrichtungen
1896 – 1959 Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt in Gemeindepflege tätig (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) ; nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen um 1900 Schwester für Krankenpflege durch Gräfin von Oriola eingesetzt, 1928 existiert Schwesternstation; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft; Gemeindepflege und Kindergarten 1927 - 1955 in Erbes
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: "Herr" Hartmann um 1562
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Archidiakonat des Propstes von St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Roßdorf
Büdesheim war Sendbezirk
Kultur
Schulen
Schule vor dem Dreißigjährigen Krieg vorhanden; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1840 und 1879
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zum Amt Büdesheim gehörten 1787 Büdesheim, Kaichen und Rendel.
Mühlen
Mühle Philippi (auch Vordermühle genannt) an einem von der Nidder abgeleiteten Mühlkanal am nordwestlichen Rand des Ortes.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 67
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 320
- Adamy, Kunstdenkmäler Kreis Friedberg, S. 12-16
- Büdesheim 817 - 1992
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 384-385
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 36
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 268ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 197
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Büdesheim, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12747_buedesheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12747