Somborn

Die Lage von Somborn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km südwestlich von Gelnhausen
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung der aufgelösten Gutsbezirke Hüttengesäß und Trages.
Historische Namensformen
- Sunnibrunno (1025)
- Sunneburnen (1030) [Kopiar 17. Jahrhundert Schannat, Dioecesis Fuldensis, S. 248-250, XX; Paris, Bibl. nat. lat. 9262 und 1264]
- Sonneborn (1270)
- Suneborn (1332)
- Sonborn (1634)
Bezeichnung der Siedlung
- locus (1025);
- villicatio (1270);
- Marktflecken (1772);
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3508390, 5556075
UTM: 32 U 508312 5554292
WGS84: 50.1408° N, 9.116319° O
Statistik
Ortskennziffer
435009050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1125, davon 620 Acker (= 55,11 %), 56 Wiesen (= 4,98 %), 524 Holzungen (= 46,58 %)
- 1961 (Hektar): 1344, davon 486 Wald (= 36.16 %)
Einwohnerstatistik
- 1581: 73 Haushaltungen
- 1753: 101 Haushaltungen und 5 Juden
- 1812: 198 Feuerstellen, 911 Seelen
- 1885: 617, davon 17 evangelisch (= 2.76 %), 566 katholisch (= 91.73 %), 34 Juden (= 5.51 %)
- 1961: 4338, davon 363 evangelisch (= 8.37 %), 3963 katholisch (= 91.36 %)
- 1970: 5081
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Dorf des Hanau und dem Erzstift Mainz gemeinschaftlich zustehenden Freigerichts Willmundsheim (= Alzenau)
- 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Freigericht
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Freigericht (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Gelnhausen
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Altenhaßlau
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Gelnhausen
Gemeindeentwicklung
Seit 1.1.1970 Ortsteil der Gemeinde Freigericht.
Gericht
- 1482 hat das Kloster Neuenberg bei Fulda ein Hofgericht in Somborn.
- Amtsgericht Meerholz
- 1822: Justizamt Gelnhausen
- 1850: Justizamt Meerholz
- 1867: Amtsgericht Meerholz
- 1932: Amtsgericht Gelnhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 1025 überträgt der Adlige Ruogger Besitzungen in Somborn an das Kloster Fulda.- 1255 besitzt das Kloster Neuenberg bei Fulda einen Fronhof in Somborn.
- 1357 erkaufen die Grafen von Hanau ein Drittel von Friedrich von Rannenberg.
- 1598 kam Somborn mit den zur Pfarrei gehörenden Dörfern ganz an Hanau.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1184 Pfarrkirche
Patrozinien
- Petrus; Paulus
Pfarrzugehörigkeit
1184 gehört die Pfarrkirche dem Stift Aschaffenburg, dem sie 1316 einverleibt wird.
Zur Pfarrei gehören 1598 die Dörfer Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Hüttelngesäß und Neuses. Katholische Pfarrei des Dekanats Hanau.
Patronat
Stiftskapitel von St. Peter in Aschaffenburg
Bekenntniswechsel
Der Ort blieb katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau
Juden
Provinzial-Rabbinat Hanau 1861: 20; 1905: 31; 1932/33: 42; Juni 1933: 47; Mai 1939: 4 Juden. Nach 1933 wanderten viele Juden aus bzw. meldeten sich ab. Die jüdische Gemeinde im Ort entstand erst im 19. Jahrhundert; es ist unklar, ob vorher bereits Juden im Ort lebten. Die Synagoge wurde ca. 1904 erbaut und lag in der Jospehstraße 14. Zuvor fanden Gottesdienste in einem Betsaal statt. 1938 wurde die Synagoge zerstört. Das Gebäude selbst blieb intakt. Während des Krieges waren Kriegsgefangene hier untergebracht, später als Unterrichtsraum genutzt, seit 1955 Leerstand, ehe es 1966 zu Wohnraum umgbaut wurde. Berufe: Gewerbe, Händler, Viehhändler. Die Elementarschule in Meerholz wurde von Somborn, Niedermittlau und Neuenhaßlau besucht. Sie bestand bis 1926. Der Friedhof Niedermittlau war vermutlich für den Ort zuständig.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit sechs Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
In der Ortslage an vom Haselbach abgeleiteten Betriebsgräben Schreibersmühle (auch Grimmsmühle) und Kreisemühle (auch Schillingsmühle, 1972 stillgelegt).
Nachweise
Literatur
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 184-187
- Hinkel, Pfarrer, S. 113-118
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 448-449
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 316-317
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 259f
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Somborn, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12699_somborn> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12699