Burg Steckelberg

Die Lage von Steckelberg, Burg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Burg
Lagebezug
6,4 km östlich von Schlüchtern
Lage und Verkehrslage
Auf der bewaldete Kuppe eines Bergvorsprungs Reste der Burg
Burgtyp: Höhenburg; Würzburger Lehen
Besitzgeschichte: Ersterwähnung 1131; Im Besitz der Herren von Steckelberg. 1273: Im Besitz des Bistums Würzburg. 1274: Bischof Berthold II. (reg. 1267-1287) verpfändete die Burg an den hanauischen Grafen Reinhard II. (reg. 1227-1280), um sich dessen Unterstützung gegen die rebellierenden Bürger von Würzburg zu sichern. 1290: Reinhards Sohn Ulrich I (reg. 1280-1306) gab die zerstörte Burg (siehe Burggeschichte) an das Bistum Würzburg zurück. 1388: Wiederaufbau der Burg nahe der alten Burganlage durch Ulrich von Hutten, als Lehensnehmer des Bistums Würzburg. 1423: Ganerbenburg der Herren von Hutten. 1452: Ganerbschaft wurde um zahlreiche Personen erweitert, wodurch ein Streit mit Würzburg ausbrach, da keine Rücksprache hinsichtlich der Aufnahme der Ganerben mit dem Bistum erfolgt war.
Funktion: Herrensitz/Ganerbschaft
Burggeschichte: 1276: Durch Ritter besetzt, welche die Burg nutzten, um Fehde gegen Graf Reinhard II. von Hanau (reg. 1227-1280) zu führen und das Umland auzurauben. Schließlich eroberte Reinhard mit dem Wetterauer Landsturm die Burg und wandte sich an Kaiser Rudolf I. (reg. 1273-1291), der am 14. Oktober 1276 urteilte, die Burg niederzureissen und ohne kaiserliche Zustimmung kein Wiederaufbau erfolgen dürfe.
1388: Wiederaufbau der Burg durch Ulrich von Hutten etwa 300 m südwestlich der alten Burganlage. Der Einspruch der Hanauer Grafen wird durch die Gewährung von Öffnungsrechten beigelegt. 1458: Eroberte der Würzburger Bischof Johann III. (reg. 1455-1466) die Burg.
Geburtsstätte des Humanisten Ulrich von Hutten (1488-1523)
Baugeschichte: 1509: Bau des Geschützturms durch Ulrich von Hutten
Erhaltungszustand: Reste der Umfassungsmauer; Wohn- und Geschützturm
Historische Namensformen
- Stechelnberc (1131)
- Stekelenberg (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Steckilnbercg (1275)
- Stechillenberg (1200)
- Stechelberg (1280)
Burgen und Befestigungen
- Recheckig angelegte Außenmauer mit westlich vorgebautem Geschützturm. Dreistöckiger Wohnturm an der Nordwestseite.
- Ca. 300 nordöstlich von dieser Anlage ehemalige ältere Burg (Flurname Alte Burg) ohne Reste.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3544239, 5578100
UTM: 32 U 544147 5576308
WGS84: 50.337209° N, 9.620349° O
Statistik
Ortskennziffer
43502512006
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Graf von Degenfeld-Schonburg
Altkreis
Schlüchtern
Gericht
- Gericht Schwarzenfels
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Burg Steckelnberg war am 1. jan. 1274 von Bischof Berthold von Würzburg an Reinhard von Hanau verpfändet worden, wofür sich dieser zur unterstützung des bischofs gegen die bürger von Würzburg verpflichtete. Im März 1275 gibt Johanniter Ruprecht von Steckelnberg auf seinem Todbett Zeugnis, dass die Burg ein Lehen des Reiches sei..
- 1274 bezeichnet der Bischof von Würburg Steckelberg als seine Burg.
Ortsadel
1131-1390 und nach 1383
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1167: Kirche (basilica), bei der es sich wohl nur um die Kapelle der Steckelsburg handeln kann.
Pfarrzugehörigkeit
Die Basilika gehört 1167 zur Pfarrei Ramholz als Eigenkirche des Klosters Schlüchtern.
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Steckelberg, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12620_burg-steckelberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12620