Vollmerz

Die Lage von Vollmerz im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km östlich von Schlüchtern
Lage und Verkehrslage
Historische Namensformen
- Volmudis (1226)
- Volmutz (1355)
- Volmuntz (1356)
- Vollmandts (1366)
- Folmonds (1375)
- Volmacz (1384)
- Fulmuntz (1392)
- Folmelcz (1494)
- Volmerz (1563)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1303);
- villula (1355);
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Ehemalige Wasserburg am Westrand, von der sich keine Reste erhalten haben.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3542557, 5578404
UTM: 32 U 542465 5576612
WGS84: 50.340065° N, 9.596759° O
Statistik
Ortskennziffer
435025120
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1295, davon 521 Acker (= 40.23 %), 267 Wiesen (= 20.62 %), 533 Holzungen (= 41.16 %)
- 1961 (Hektar): 1295, davon 556 Wald (= 42.93 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 803, davon 718 evangelisch (= 89.41 %), 33 katholisch (= 4.11 %), 52 Juden (= 6.48 %)
- 1961: 977, davon 864 evangelisch (= 88.43 %), 100 katholisch (= 10.24 %)
- 1970: 876
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Graf von Degenfeld-Schonburg
- 1806-1810: Kurfürstentum Hessen
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Altengronau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1974: Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Schlüchtern
Gemeindeentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Ramholz.
Seit 01.12.1969 Ortsteil der Stadt Schlüchtern.
Gericht
- Vollmerz ohne drei Güter gehört 1453 in das Gericht Schwarzenfels. Zum Gericht Vollmerz gehörten Ramholz und Heswinden. Das Gericht war 1642 von Hutten an die von Landas, 1678 an die Grafen von Degenfeld gekommen.
- Amtsgericht Schlüchtern
- 1818: Degenfeld-Schönburgisches Patrimonialgericht Ramholz
- 1850: Justizamt Schlüchtern
- 1867: Amtsgericht Schlüchtern
Herrschaft
- Hanau behauptete die Landeshoheit bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. 1698 erkannte es die Zugehörigkeit zur Reichsritterschaft an.
- 1806 unterwarf sich der Graf von Degenfeld-Schomburg freiwillig der Landeshoheit des Kurfürsten von Hessen-Kassel und wurde von nun an als Grundherr des Fürstentums Hanau betrachtet, mit welchem er 1810 unter die Souveränität des Großherzogs von Frankfurt kam.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Friedrich von Hutten trägt 1303 die villa in Vollmerz von Würzburg zu Lehen.
- 1375 haben die von Hutten den neuen Bau von Hanau zu Lehen.
Fulda, Kloster Die Güter derer von Herolz waren 1392 Lehen von Fulda.
Zehntverhältnisse
1355 verfügt Würzburg über den Zehnten.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1602 zur Pfarrei Sterbfritz gerechnet, 1812 nach Ramholz eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich in den 1540er Jahren.
Juden
Provinzial Rabbinat Hanau 1835: 105; 1861: 103; 1905: 36; 1932/33: 24 Juden Das Alter der Gemeinde ist unbekannt; die Auflösung der Gemeinde erfolgte 1938. Eine Synagoge gab es im Ort, wie auch einen Friedhof. Der Friedhof liegt am westlichen Ortsrand. (alemannia-judaica)
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Dorfmühle (auch Zimpertsmühle genannt) an der sogenannten Ramholzer Kinzig innerhalb des Ortsbereichs
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Vollmerz, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12562_vollmerz> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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