Sannerz

Die Lage von Sannerz im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km südöstlich von Schlüchtern
Lage und Verkehrslage
Am linken Ufer der Kinzig
Siedlungsentwicklung
1457 als wüst bezeichnet.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Sterbfritz/Mottgers-Süd.
Historische Namensformen
- Sanderates (um 950)
- Sanderades (1295)
- Sanderatz (1355)
- Sandracz (1356)
- Sandertzts (1366)
- Sanhartz (1496)
- Sanrits (1648)
- Sannerts (1295)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1295);
- Villula (1355);
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- An einem Hang über der oberen Kinzig schloßartiger Barockbau an der Stelle eines früher befestigten Wohnsitzes.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3542165, 5576429
UTM: 32 U 542074 5574638
WGS84: 50.322339° N, 9.591032° O
Statistik
Ortskennziffer
435027070
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 280, davon 184 Acker (= 65.71 %), 66 Wiesen (= 23.57 %), 1 Holzungen (= 0.36 %)
- 1961 (Hektar): 312, davon 50 Wald (= 16.03 %)
Einwohnerstatistik
- 1812: 39 Feuerstellen, 302 Seelen
- 1885: 359, davon 82 evangelisch (= 22.84 %), 277 katholisch (= 77.16 %)
- 1961: 662, davon 137 evangelisch (= 20.69 %), 514 katholisch (= 77.64 %)
- 1970: 719
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1734: Amt Salmünster
- 1787: Fürstabtei Fulda, Amt Salmünster
- 1803: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Amt Salmünster
- 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund, Fürstentum Fulda, Amt Salmünster
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Salmünster
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Stadt und Amt Salmünster
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Salmünster
- 1830: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Schlüchtern
Gemeindeentwicklung
Seit 01.12.1969 Ortsteil von Altengronau, ab 01.07.1974 von Sinntal.
Gericht
- Amtsgericht Schlüchtern
- 1822: Justizamt Steinau / Assistenzamt Schlüchtern
- 1832: Justizamt Schlüchtern
- 1867: Amtsgericht Schlüchtern
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Vielleicht 1295 im Besitz derer von Steckelberg, im 14. Jahrhundert ganz oder zum großen Teil denen von Hutten zu Steckelberg, als deren Dorf es 1566 genannt wird. Sie trugen es zum großen Teil vom Stift Fulda zu Lehen und versetzten es 1642 an von Landas, 1648 an Hessen-Kassel, 1698 an von Degenfeld. Als aber 1704 ihre Linie ausstarb, zog Fulda das Lehen ein, tat es 1734 zum Amt Salmünster und gründete in Sannerz 1735 eine Propstei.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Existenz einer mittelalterlichen Kapelle fraglich.
Pfarrzugehörigkeit
1355 und noch 1699 zur Pfarrei Ramholz gehörig.
Seit 1724 sind die Protestanten nach Ramholz, die Katholiken nach Herolz eingepfarrt.
Später Katholische Pfarrei des Dekanates Neuhof, wohin Weiperz eingepfarrt ist.
Klöster
Bekenntniswechsel
Der Ort blieb katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Karlstadt
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Eckenmühle (auch Obermühle genannt) im südlichen Ortsbereich sowie die Untermühle (auch Schloßmühle) am nördlichen Dorfende. Beide an von der Kinzig abgeleiteten Betriebsgräben gelegen.
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Hochstift Fulda, S. 63
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 419
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 370
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 70-71
- Germania Benedictina 7: Benediktinerklöster Hessen, S. 913-915
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sannerz, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12550_sannerz> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12550