Gundhelm

Die Lage von Gundhelm im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km nordöstlich von Schlüchtern
Ersterwähnung
1167
Siedlungsentwicklung
1423 als Wüstung bezeichnet, soll der damalige Pfandinhaber von Eberstein Leute hierhinbringen.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Oberzell/Mottgers-Nord.
Historische Namensformen
- Gundhelmes (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Gundhalms (1303)
- Gonthalmes (1364)
- Gonthelm (1596)
- Grundhelm (1812)
Bezeichnung der Siedlung
- 1423 Wüstung
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3545161, 5581198
UTM: 32 U 545068 5579405
WGS84: 50.364988° N, 9.63367° O
Statistik
Ortskennziffer
435025040
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 891, davon 348 Acker (= 39.06 %), 445 Wiesen (= 49.94 %), 9 Holzungen (= 1.01 %)
- 1961 (Hektar): 1176, davon 384 Wald (= 32.65 %)
Einwohnerstatistik
- 1587: 11 Vollgerüstete, 40 Schützen, 19 Spießer
- 1633: 78 Haushaltungen
- 1747: 57 Haushaltungen
- 1812: 74 Feuerstellen, 493 Seelen
- 1885: 780, davon 779 evangelisch (= 99.87 %), 1 katholisch (= 0.13 %)
- 1961: 626, davon 591 evangelisch (= 94.41 %), 28 katholisch (= 4.47 %)
- 1970: 635
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1544: Amt Brandenstein
- 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Brandenstein
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Brandenstein (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Altengronau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Schlüchtern
Gemeindeentwicklung
Seit 01.12.1969 Ortsteil der Stadt Schlüchtern.
Gericht
- 1453 zum Gericht Schwarzenfels.
- Amtsgericht Schlüchtern
- 1822: Justizamt Steinau / Assistenzamt Schlüchtern
- 1832: Justizamt Schlüchtern
- 1867: Amtsgericht Schlüchtern
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1167 gehört das Dorf dem Kloster Schlüchtern.
- 1311 hatte der Herr von Hanau die Obrigkeit inne.
- 1423 ist der Herr von Eberstein Pfandinhaber.
Zehntverhältnisse
1331 besitzt der Abt von Schlüchtern den Zehnten in der Pfarrei Gundhelm.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1167: Kirche (basilica)
Pfarrzugehörigkeit
1167 Filialkirche von Ramholz als Eigenkirche des Klosters Schlüchtern, 1556 von Sterbfritz aus versehen.
1593 war Oberkalbach Filiale von Gundhelm.
Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Schwarzenfels ist Hutten Filial.
Diakonische Einrichtungen
1926 Diakonissenstation mit einer Schwester Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 326
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Valentin Kolb 1549
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Am Südostausgang des Ortes lagen an einem aus den Wiesenquellen abgeleiteten Betriebsgraben die Obermühle, am westlichen Ortsrand an der Vereinigung von Schwarzbach und Weißbach die Johannesmühle (auch Waldmühle oder Hilbergsmühle genannt) und unterhalb der Obermühle an einem von der Weißbach abgeleiteten Betriebsgraben die Gaemühle.
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 91
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 189-190
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern, S. 94, 125, 165, 181, 184
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 160-164
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 690ff.
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gundhelm, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12520_gundhelm> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12520