Altenhaßlau

Die Lage von Altenhaßlau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
1 km südlich von Gelnhausen
Lage und Verkehrslage
An der Hasselbach gelegen
Ersterwähnung
1240
Historische Namensformen
- Hasela (1240)
- Haselaha (1296)
- Aldenhasela (1354)
Bezeichnung der Siedlung
- Flecken (1812)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3514191, 5561507
UTM: 32 U 514111 5559722
WGS84: 50.189525° N, 9.197669° O
Statistik
Ortskennziffer
435018010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1893, davon 329 Acker (= 17.38 %), 63 Wiesen (= 3.33 %), 1440 Holzungen (= 76.07 %)
- 1961 (Hektar): 1715, davon 1266 Wald (= 73.82 %)
Einwohnerstatistik
- 1587: 27 Schützen, 7 Spießer, 2 Hellebarder, 1 Zimmermann
- 1632: 30 Dienstpflichtige
- 1753: 71 christliche, 12 Jüdische Haushalte mit 240 Personen
- 1812: 87 Feuerstellen, 460 Seelen
- 1885: 711, davon 637 evangelisch (= 89.59 %), 44 katholisch (= 6.19 %), 30 Juden (= 4.22 %)
- 1961: 2679, davon 1853 evangelisch (= 69.17 %), 782 katholisch (= 29.19 %)
- 1970: 2856
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Altenhaßlau (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Altenhaßlau (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Gelnhausen
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Gelnhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Gelnhausen
Gemeindeentwicklung
Seit 01.09.1970 Ortsteil der Gemeinde Linsengericht.
Gericht
- Ursprünglich Reichsgericht, das zur Burg Gelnhausen gehörte. Zum Gericht gehörten neben Altenhasslau die Dörfer Eidengesäß, Geislitz, Grossenhausen, Lützelhausen und der Hof Eich, sowie die Wüstung Armansgesäß. 1561 wird der Zentgraf durch einen Schultheiß ersetzt.
- Amtsgericht Gelnhausen
- 1822: Justizamt Gelnhausen
- 1867: Amtsgericht Gelnhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1240 vermachen Dietrich von Bardenhausen und seine Frau dem Kloster Meerholz ihre Güter zu Altenhaslau und pachten des Klosters Güter daselbst.
- 1279 sind die Herren von Trimberg im Besitz des Gerichts Altenhaßlau. Sie weiten ihre Rechte zur Herrschaft aus, die sie schließlich von Bischof von Würzburg zu Lehen trugen. 1377 erwirbt Hanau das heimgefallene Lehen von Würzburg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1402 erwähnt
- reformierte Wilhelmskirche
- lutherische Reinhardskirche
Patrozinien
- Martinus [1402]
Pfarrzugehörigkeit
Die Dörfer Eidengesäß, Großenhausen, Ziegenhausen (Geislitz), Lützelhausen und Ettengesäß (wüst) waren eingepfarrt.
Patronat
1279 Herren von Trimberg, seit 1377 die Herren von Hanau
Diakonische Einrichtungen
Am 13.11.1904 eröffnet der Vaterländische Frauenverein Gelnhausen eine Gemeindestation für Krankenpflege und Vereinsarbeit mit einer Diakonisse aus Kassel; 1907 besteht im sog. Amthof der Familie von Carlshausen eine Schwesternwohnung; 1907 Eröffnung einer Kleinkinderschule Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 269; seit 1908 weitere Diakonisse im Ort; Fortbestand der Diakoniestation bis 1994 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus); 1929 - 1932 Neubau eines Schwesternhauses (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Altenhaßlau v. O. Pfarrarchiv Altenhaßlau)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Bechthold Wedel ca. 1544 bis ca. 1577
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1725 besteht neben der reformierten Gemeinde eine lutherische.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau
Juden
Der Ort gehört zur Gemeinde Gelnhausen. 1754: 41; 1835: 30; 1861: 26; 1905: 17 Juden.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zum Amt Altenhaßlau gehörten 1787 Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz, Großenhausen, Lützelhausen und der Hof Eich.
Nachweise
Literatur
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 116-119
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 206-207 (mit Gericht)
- Engel, Linsengerichter Ortsteile, S. 4-5
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 464ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 240f
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altenhaßlau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12407_altenhasslau> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12407