Bingenheim

Die Lage von Bingenheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km nordöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Haltepunkt der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897).
Ersterwähnung
nach 1015
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg Bingenheim (817) [Regesta Imperii I, Regest 656, Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 19, ergänzend: Kop. 2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 2, S. 21-23, fol. 13v-14r, Cap. VIIII] bezieht sich auf Beienheim und wurde erst in der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Bingenheim interpoliert.
Historische Namensformen
- Bingenheim, in (nach 1015) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 260, Bl. 137v = Dronke, Traditiones, S. 120 f. Capitulum 43 Nr. 35]
- Bingenheim (1061) [Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis, Nr. 761 = Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 108, Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 82-83, fol. 51v]
- Bingenheim (um 1090-1150) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 S. 333 = Dronke, Traditiones Capitulum 25, S. 60]
Bezeichnung der Siedlung
- castellum (1061)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bilgesheim
- Bingenheimer Mühle
- Bingenheim, Schloss (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
- Am nordwestlichen Ortsrand schlossartige Burganlage mit Vorburg und Graben
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492687, 5581895
UTM: 32 U 492615 5580102
WGS84: 50.372937° N, 8.896152° O
Statistik
Ortskennziffer
440006010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3604, davon 1518 Acker, 528 Wiesen, 1370 Wald
- 1961 (Hektar): 823, davon 225 Wald (= 27.34 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 905, davon 695 evangelisch (= 76.80 %), 143 katholisch (= 15.80 %)
- 1970: 966 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Büdingen
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur Gemeinde Echzell.
Gericht
- 1821: Landgericht Nidda
- 1879: Amtsgericht Nidda
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Petersberg Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda (um 1090-1150) belegt.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich als Filialort zu Reichelsheim gehörend wurde Bingenheim Ende der 1520er Jahre von Landgraf Philipp aus dem Parochialverband gelöst und zur Pfarrei erhoben. Die Grafen von Nassau erkannten dies als Landesherrn von Reichelsheim erst 1553 an.
Patronat
Die Kollatur der Pfarrei stand den Landgrafen von Hessen zu. Als im Jahr 1648 die Landgrafschaft Hessen-Bingenheim errichtet wurde, trat Landgraf Georg II. die Kollatur mit allerlei Einschränkungen an den Landgrafen Wilhellm Christoph von Hessen-Bingenhein ab. Nach dessen Tod (1681) fiel sie mit dem Orte wieder an Hessen-Darmstadt zurück.
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Stein um 1530
Kultur
Schulen
Ende des 16. Jahrhundert besteht bereits eine Schule, diese wird 1610 neu organisiert und mit einer festen Besoldung der Lehrer ausgestattet; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1820
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1787 gehörten zum Amt Bingenheim Berstadt, Bingenheim, Bisses, Blofeld, Dauernheim, Echzell, Gettenau, Leidhecken, Oberdauernheim (= Dauernheimer Hof), Schleifeld
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 60
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 1, S. 202-209
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 348-349
- Demandt, Geschichte des Landes Hessen Nachdr., S. 336
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 20
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 302f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 172
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bingenheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12163_bingenheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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