Ortenberg

Stadt · 141 m über NN  
Gemeinde
Ortenberg
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Ortenberg
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

8 km nordwestlich von Büdingen

Lage und Verkehrslage

An den südlichen Ausläufern des Vogelsberges im Tal der Nidder gelegen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Glauburg/Stockheim – Lauterbach („Oberwaldbahn“) (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1888) bis Stilllegung der Strecke 1984.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Nordöstlich der Stadt aus einer mittelalterlichen Burg hervorgegangene Schloßanlage

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3503850, 5580007
UTM: 32 U 503774 5578215
WGS84: 50.355997° N, 9.05305° O

Statistik

Ortskennziffer

440019070

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1423, davon 955 Acker, 256 Wiesen, 8 Wald
  • 1961 (Hektar): 355, davon 30 Wald (= 8.45 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 1645, davon 1224 evangelisch (= 74.41 %), 373 katholisch (= 22.67 %)
  • 1970: 1810 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Stolberg-Roßla (Anteil an der Grafschaft Königstein), Amt Ortenberg zu 2/3; 1/3 Grafschaft Hanau-Münzenberg bzw. Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Ortenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Ortenberg (2/3), Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Ortenberg (1/3) (Militärverwaltung)
  • 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Ortenberg (ganze Herrschaft)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, 1/3 Amt Ortenberg, 2/3 Souveränitatslande, Amt Ortenberg (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis

Büdingen

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Ortenberg, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Ortenberg.

Gericht

  • 1820: Dom.-Amt und standesherrliches Amt Ortenberg
  • 1821-1879: Landgericht Ortenberg
  • 1879: Amtsgericht Ortenberg
  • 1943: Zweigstelle Amtsgericht Büdingen
  • 1945-1968: Amtsgericht Herbst, danach aufgelöst
  • 1968: Amtsgericht Büdingen

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1219 Kapelle
  • 1258 Pleban
  • 1385 Pfarrei

Patrozinien

  • Maria [1324]

Patronat

1219 Kloster Konradsdorf
1518 Eppstein-Königstein
1535 an Stollberg-Königstein

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Konrad Stetzenbach 1538-1543
Seit 1603 bestand neben der lutherischen Gemeinde eine reformierte, die jeden 3. Sonntag in der Stadtkirche Gottesdienst hielt. 1642 Ende des Simultaneums, danach wurden nur noch lutherische Pfarrer eingestellt.
1744 erneute Einführung des Simultaneums.
Seit 1817 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden

Mutterkirche: Glauberg
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von Konradsdorf

Juden

Nach dem 14. Jahrhundert ist eine jüdische Niederlassung für 1419 bezeugt.
1648: 6 jüdische Familien, Errichtung einer Schule; 1659: 10 Familien, 1828: 82 Juden, 1871: 81, 1900: 69, 1910: 46, 1925: 46
1877 Bau deer Neuen Synagoge

Kultur

Schulen

1422 Erwähnung eines Schulmeisters; um 1540 besteht bereits eine Schule; Schulmeister: Adam Tamiander nach 1549, Nennung einer alten und einer neuen Schule
1603 Errichtung einer Schule für die reformierte Pfarrei; Aufhebung im Dreißgjährigen Krieg (1618-1648); Neugründung 1744; bis 1825 zwei Konfessionsschulen; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus von 1899, Neubau 1953

Hospitäler

1466 Erwähnung eines Gutleuthauses vor dem Untertor und einer Badestube

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Gerichts- und Amtssitz

Gewerbebetriebe (Gerber) bilden Wirtschaftsgrundlagen neben Viehzucht und Weinbau bis zum 19. Jahrhundert
1483 Nagelschmiede
um 1600 Eisenhütte

Mühlen

1541 vier Mühlen
Mitte des 19. Jahrhunderts 3 Mühlen, davon eine Stadt-, und Papiermühle

Markt

seit 1300 Markt, seit 1360 Wochenmarkt bezeugt
seit 16. Jahrhundert bedeutender Johannismarkt (24.6.), Mariä Geburt (8.9.) und "Kalter Markt" am 28.10.; eigene Maße - Ortenberger Elle und Feldrute

Münze

um 1240 vermutlich kurzzeitige Münzstätte
1618-1623 neue, urkundliche erwähnte Münzstätte unter Graf Christoph II. von Stolberg (1583-1638), Prägung minderwertiger Kleinmünzen, wenige Taler

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ortenberg, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12153_ortenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12153