Lindheim

Die Lage von Lindheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km westlich von Büdingen
Lage und Verkehrslage
Am Zusammenfluss des Seemenbaches mit der Nidder gelegen, Kern der Altstadt rechts der Nidder. Bahnhof der Eisenbahnlinie Nidderau/Heldenbergen-Windecken – Glauburg/Stockheim ("Niddertalbahn I"; "Stockheimer Lieschen") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1905).
Ersterwähnung
930
Historische Namensformen
- Lintheim, in (930) [Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis Neudr., S. 313-314 Nr. 677]
- Lyntheym, in (1266) [Kop. Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 414, S. 308-309]
- Lintheim, in (1267) [Kop. Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 423, S. 316-317]
- Lintheim (1280) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 108]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1266)
- Dorf (1280)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Von der jüngeren Anlage auf einer von Nidder und Mühlbach gebildeten Insel sind Mauerreste und der sogenannte Hexenturm erhalten.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3498771, 5572783
UTM: 32 U 498697 5570994
WGS84: 50.291065° N, 8.981705° O
Statistik
Ortskennziffer
440001040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1889, davon 921 Acker, 865 Wiesen, 4 Wald
- 1961 (Hektar): 662, davon 46 Wald (= 6.95 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1031, davon 839 evangelisch (= 81.38 %), 174 katholisch (= 16.88 %)
- 1970: 1352 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 930: Wettereiba (in pago Uuetereiba)
- 1787: Freiherr Specht von Bubenheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Patrimonialgericht Lindheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Patrimonialgericht Lindheim (von Venningen)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
- 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Büdingen
Gemeindeentwicklung
1855 verliert Enzheim seine politische Selbständigkeit und wird Lindheim eingegliedert.
Am 31.12.1971 wird Lindheim der Gemeinde Altenstadt eingegliedert.
Gericht
- 1820: Patrimonialgericht Lindheim
- Januar 1823: Landgericht Groß-Karben
- Juni 1823: Landgericht Ortenberg
- 1853: Landgericht Altenstadt
- 1879: Amtsgericht Altenstadt
- 1968: Amtsgericht Büdingen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1267 übergeben Winther von Reifenberg und Gertrud seine Frau dem Kloster Haina ihre Güter u.a. in Lindheim.
Zehntverhältnisse
1266 belehnen Reinhard von Hanau und die übrigen genannten Münzenberger Erben Sibold von Heldebergen mit dem Zehnten zu Lindheim.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Vor 1280: Kapelle
- 1358: Pfarrer
- 1448: Pfarrei
Pfarrzugehörigkeit
Erzbischof Werner v. Mainz an den Dekan und den Kantor des Stifts (St.Bartholomeus) zu Frankfurt: Beauftragt sie, die Verhältnisse zu Lindheim in der Pfarrei Rodenbach, wo Ruprecht v. Büches und seine Ehefrau Luckard eine Kapelle errichten und dotieren wollen, zu untersuchen und gegebenenfalls im Einvernehmen mit der Pfarrei Rodenbach, die Mutterkirche bleiben solle, seine Zustimmung auszusprechen.
Patronat
1280: Pastor von Rodenbach
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in den 1540er Jahren.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Adam Ludwig 1562-1576
Kirchliche Mittelbehörden
Sendbezirk: Dekanat Roßdorf
Juden
1830:59, 1905: 43 Juden
Synagoge in der Borngasse 3, Fachwerkbau
1902 Anlage eines Friedhofs
Kultur
Schulen
um 1575 Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1563
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 138
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 1, S. 41-51
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 356
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 43
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 469
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 184
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lindheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12135_lindheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12135