Gambach

Die Lage von Gambach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km nördlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Butzbach/West – Grünberg ("Wettertalbahn I") (Inbetriebnahme der Strecke 28.3.1904) bis Stilllegung der Strecke am 27.5.1961.
Ersterwähnung
798
Siedlungsentwicklung
1950 wurde ein römischer Gutshof ca. 650 m südsüdwestlich der Gambacher Kirche gefunden.
Historische Namensformen
- Ganbacher marca, in (798) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 2917 = 3762d]
Ortsteile
Münzenberg, Gambach (seit 1.10.1971; gleichzeitig Umbenennung in 'Münzenberg').
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3480752, 5591730
UTM: 32 U 480685 5589933
WGS84: 50.461081° N, 8.72788° O
Statistik
Ortskennziffer
440015010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5423, davon 3741 Acker, 378 Wiesen, 1304 Wald
- 1961 (Hektar): 1415, davon 304 Wald (= 21.48 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 2186, davon 1760 evangelisch (= 80.51 %), 415 katholisch (= 18.98 %)
- 1970: 2396 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 798: Wettereiba (in pago Wettereiba)
- 1787: Fürstentum Solms-Braunfels (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Gambach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gambach (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Wölfersheim (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 zur Stadt Münzenberg.
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Wölfersheim
- 1822: Landgericht Hungen
- 1848: Landgericht Butzbach
- 1879: Amtsgericht Butzbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Lorsch, Kloster 798 erhält das Kloster Lorsch eine umfangreiche Privatschenkung von Gütern in Gambach.Falkenstein, Herren von 1300 tauschen die von Falkenstein mit Kloster Arnsburg einen Mansus zu Gambach gegen einen solchen zu Bellersheim (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 286).Nieder-Weisel, Johanniter 1266 übergibt G. v. Limburg den Johannitern zu Nieder-Weisel Güter zu Gambach und Bockenheim (HStAD Best. A 3 Nr. 114/1)Marienschloß, Zisterzienserinnenkloster Marburg, Deutscher Orden 1306 hat der Deutsche Orden in Marburg Besitz in Gambach.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1289: Kirche
- 1291: Vizepleban
- 1364: Pfarrei
Patronat
1289-1304: Herren von Limburg
1311: Herren von Limburg
1469: Grafen von Solms-Braunfels
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Peter Ratz 1540er Jahre bis vor 1571, zunächst katholischer Priester, unbekannt, seit wann evangelisch.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1580er Jahre, 1624 lutherisch, nach 1648 wieder reformiert
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Gambach
Juden
1830: 45, 1905: 78 Juden
1843 Synagogenbau
Kultur
Schulen
um 1575 Errichtung einer Schule; Schulmeister: Hermann Reismann 1624-1628; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulsäle von 1882 und 1832
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 789-799
- Römer in Hessen, S. 445
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 21
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 143, 158f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 200
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gambach, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12080_gambach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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