Münzenberg

Die Lage von Münzenberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km nördlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bahnhof
- Wüstung Bubenheim
Burgen und Befestigungen
- Burgruine am Südrand der Stadt
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3484171, 5590876
UTM: 32 U 484103 5589080
WGS84: 50.453506° N, 8.776065° O
Statistik
Ortskennziffer
440015020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3517, davon 2930 Acker, 581 Wiesen, 7 Wald
- 1961 (Hektar): 954, davon 34 Wald (= 3.56 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1245, davon 1057 evangelisch (= 84.90 %), 167 katholisch (= 13.41 %)
- 1970: 1218 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Stolberg-Roßla (Anteil an der Grafschaft Königstein), Amt Ortenberg zu 10/48 (18/48 Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Dorheim; 15/48 Fürstentum Solms-Braunfels, 5/48 Grafschaft Solms-Laubach, Amt Utphe
- 1806: Großherzogtum Hessen (Anteile von Solms-Laubach und Solms-Braunfels, der Anteil von Hanau kam 1810)
- 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach (Staatsvertrag mit Frankreich vom 11. Mai 1810)
- 1820: 18/48 Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach, 15/48 Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Hungen (zur Standesherrschaft Solms gehörig), 10/48 Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande Provinz Oberhessen, Amt Ortenberg (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig), 5/48 Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Utphe (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach (für Dom. Und Stolbergschen Anteil)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen (für Solmsschen Anteil)
- 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Endgültig Stadt seit 1957. Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Münzenberg, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Münzenberg.
Gericht
- 1820: Dom.-Amt Butzbach und standesherrliche Ämter Hungen, Ortenberg und Utphe
- 1821: Landgericht Friedberg (für Dom. Und Stolbergschen Anteil)
- 1822: Landgericht Hungen (für Solmsschen Anteil)
- 1848: Landgericht Butzbach
- 1879: Amtsgericht Butzbach
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1183: Kleriker
- 1226: Pleban
Pfarrzugehörigkeit
1376: eigenständige Pfarrei nach Trennung von der Mutterkirche zu Trais-Münzenberg
Patronat
1255: Ganerbenschaft der Burg Münzenberg
1419: 5/6 Falkenstein und 1/6 Hanau
ab 1419: je 5/12 Eppstein und Solm sowie 1/6 Hanau
1433: Eppsteinischer Anteil zu Eppstein-Königstein
1436: Solmser Anteil an Solms-Lich und Solms-Braunfels
1548: Teilung des Solms-Licher Anteils zwischen Solms-Lich und Solms-Laubach
1550: 20/48 Eppstein-Königstein, 15/48 Solms-Braunfels, 5/48 Solms-Laubach und Solms-Lich, 8/48 Hanau
Klöster
Beginen
Von 1302 bis 1345 sind Beginen nachgewiesen.
Diakonische Einrichtungen
1950 - 1978 Gemeindepflege durch Diakonissen des Elisabethenstift Darmstadt (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHN in Darmstadt vom 01.07.2021)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Michael Gorr 1554-1570
Wiederholte Versuche, das reformierte und katholische Bekenntnis einzuführen, blieben ohne Erfolg.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Münzenberg (aber 1435 nicht der Sendgerichtsbarkeit des Archidiakons unterworfen)
Juden
Nach der Verfolgung von Juden im 14. Jahrhundert wird eine Ansässigkeit erstmals wieder 1450 bezeugt. 1507 leben 7 Schutzjuden und einige ohne Schutz hier. Juden besonders im Geldhandel aktiv. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Toten in Frankfurt bestattet, in Ausnahmefällen auch in Butzbach. 1423 werden ein Judenbad, sowie eine Synagoge erwähnt. 1830: 97, 1905: 27 Juden zwischen 1843 und 1848 Bau einer Synagoge; Friedhof
Kultur
Schulen
Schule bereits vor der Reformation vorhanden; Schulmeister: Johannes Heucher 1552-1558; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 750-788
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 330-331
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 26
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 441ff.
- Germania Judaica 3/2, S. 914-917
- Dersch, Klosterbuch, S. 121
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 206
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.2
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Münzenberg, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12059_muenzenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12059
