Bad Vilbel

Stadt · 109 m über NN  
Gemeinde
Bad Vilbel
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Bad Vilbel
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

17,5 km südlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 10.5.1850). Der ebenfalls an der Strecke gelegene Bahnhof Bad Vilbel Süd ist mittlerweile nur noch S-Bahn-Haltestelle. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bad Vilbel/Nord – Nidderau/Heldenbergen-Windecken ("Niddertalbahn (II)") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1907).

Ersterwähnung

774

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (780)
  • Flecken (1812)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Am nordöstlichen Stadtrand Burgruine mit Wassergraben

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3481120, 5560123
UTM: 32 U 481053 5558339
WGS84: 50.17695° N, 8.734646° O

Statistik

Ortskennziffer

440003010

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4174, davon 2778 Acker, 452 Wiesen, 685 Wald, 3 Weinberge
  • 1961 (Hektar): 1043, davon 182 Wald (= 17.45 %)

Einwohnerstatistik

  • 1812: 267 Feuerstellen, 1430 Seelen
  • 1961: 14237, davon 9081 evangelisch (= 63.78 %), 4241 katholisch (= 29.79 %)
  • 1970: 17866

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 774: Niddagau (in pago Nitachgowe)
  • 1787: links der Nidda: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bergen (Bornheimerberg); rechts der Nidda: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtskellerei Vilbel und Rockenberg, Amtskellerei Vilbel
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel (zur Hälfte, die andere Hälfe war bis 1816 bei Hessen-Kassel)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel und Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen (gemeinschaftlich)
  • 1810-1813: Großherzogtum Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel und Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen (gemeinschaftlich)
  • 1816: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel
  • 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel, danach aufgelöst
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis

Friedberg

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Bad Vilbel, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Bad Vilbel.

Gericht

  • 1821: Landgericht Groß-Karben
  • 1853-1879: Landgericht Vilbel
  • 1879: Amtsgericht Vilbel
  • 1943: Zweigstelle Amtsgericht Friedberg
  • seit 1945: Amtsgericht Bad Vilbel

Herrschaft

  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Lorsch, Kloster774 schenkte die Frau Liutswind ihren gesamten Besitz in Vilbel sowie einen Unfreien an das Kloster Lorsch.

Kirche und Religion

Diakonische Einrichtungen

NachWegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 19544 eine Schwesternstation mit zwei, ein Kindergarten mit zwei Kräften. Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt in der Ausgabe von 1900 eine Kleinkinderschule

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation: um 1540.
Erster evangelischer Pfarrer: Nikoalus Ulner um 1548
Reformierter Bekenntniswechsel: 1597
Neben der reformierten Gemeinde bestand eine lutherische.
Seit 1823 unierte Pfarrei.

Juden

1828: 86 Juden, 1850: 120, 1871: 101, 1910:83, 1925: 69
Synagoge seit dem 17. Jahrhundert

Kultur

Schulen

1540er Jahre Schule vorhanden, 1542 Schulmeister erwähnt; 1820 ein katholisches und ein evangelisches Schulhaus, 1901 Simultanschule
1852 Industrieschule, wird 1885 Zeichen- und Sonntagsschule
1888 Höhere Bürgerschule, 1918/19 Realschule, 1940 Mittelschule

Hospitäler

1886 Krankenhaus

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Landwirtschaft bis 1900 zentraler Erwerbsbereich; daneben Weinbau, Sandsteinbrüche, Mineralwassergewinnung und -versand, Lohgärberei, Färberei, Polstergewerbe, Tabakverarbeitung, Apfelkelterei, kleinere Fabriken für Maschinenbau und Kleinmotoren

Markt

1825 Genehmigung eines Frühjahrs- und Herbstmarktes

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bad Vilbel, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12057_bad-vilbel> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12057