Bad Vilbel

Die Lage von Bad Vilbel im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
17,5 km südlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 10.5.1850). Der ebenfalls an der Strecke gelegene Bahnhof Bad Vilbel Süd ist mittlerweile nur noch S-Bahn-Haltestelle. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bad Vilbel/Nord – Nidderau/Heldenbergen-Windecken ("Niddertalbahn (II)") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1907).
Ersterwähnung
774
Historische Namensformen
- Felwila, in villa (774) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, S. 125 Nr. 3372]
- Bad Vilbel (1948)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (780)
- Flecken (1812)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Am Riedweg
- Am Schulgarten
- Am Tannenwald
- Im Hexenloch
- Bad Vilbel, Turmburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Vilbel, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Vilbel, Kongregation der Schwestern von der göttlichen Vorsehung (Mainzer Schwestern) (→ Klöster)
Burgen und Befestigungen
- Am nordöstlichen Stadtrand Burgruine mit Wassergraben
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481120, 5560123
UTM: 32 U 481053 5558339
WGS84: 50.17695° N, 8.734646° O
Statistik
Ortskennziffer
440003010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4174, davon 2778 Acker, 452 Wiesen, 685 Wald, 3 Weinberge
- 1961 (Hektar): 1043, davon 182 Wald (= 17.45 %)
Einwohnerstatistik
- 1812: 267 Feuerstellen, 1430 Seelen
- 1961: 14237, davon 9081 evangelisch (= 63.78 %), 4241 katholisch (= 29.79 %)
- 1970: 17866
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 774: Niddagau (in pago Nitachgowe)
- 1787: links der Nidda: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bergen (Bornheimerberg); rechts der Nidda: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtskellerei Vilbel und Rockenberg, Amtskellerei Vilbel
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel (zur Hälfte, die andere Hälfe war bis 1816 bei Hessen-Kassel)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel und Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen (gemeinschaftlich)
- 1810-1813: Großherzogtum Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel und Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen (gemeinschaftlich)
- 1816: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel
- 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel, danach aufgelöst
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Bad Vilbel, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Bad Vilbel.
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Karben
- 1853-1879: Landgericht Vilbel
- 1879: Amtsgericht Vilbel
- 1943: Zweigstelle Amtsgericht Friedberg
- seit 1945: Amtsgericht Bad Vilbel
Herrschaft
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Lorsch, Kloster 774 schenkte die Frau Liutswind ihren gesamten Besitz in Vilbel sowie einen Unfreien an das Kloster Lorsch.
Kirche und Religion
Diakonische Einrichtungen
NachWegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 19544 eine Schwesternstation mit zwei, ein Kindergarten mit zwei Kräften. Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt in der Ausgabe von 1900 eine Kleinkinderschule
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation: um 1540.
Erster evangelischer Pfarrer: Nikoalus Ulner um 1548
Reformierter Bekenntniswechsel: 1597
Neben der reformierten Gemeinde bestand eine lutherische.
Seit 1823 unierte Pfarrei.
Juden
1828: 86 Juden, 1850: 120, 1871: 101, 1910:83, 1925: 69
Synagoge seit dem 17. Jahrhundert
Kultur
Schulen
1540er Jahre Schule vorhanden, 1542 Schulmeister erwähnt; 1820 ein katholisches und ein evangelisches Schulhaus, 1901 Simultanschule
1852 Industrieschule, wird 1885 Zeichen- und Sonntagsschule
1888 Höhere Bürgerschule, 1918/19 Realschule, 1940 Mittelschule
Hospitäler
1886 Krankenhaus
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Landwirtschaft bis 1900 zentraler Erwerbsbereich; daneben Weinbau, Sandsteinbrüche, Mineralwassergewinnung und -versand, Lohgärberei, Färberei, Polstergewerbe, Tabakverarbeitung, Apfelkelterei, kleinere Fabriken für Maschinenbau und Kleinmotoren
Markt
1825 Genehmigung eines Frühjahrs- und Herbstmarktes
Nachweise
Literatur
- Schwind, Betrachtungen zur Geschichte Vilbels
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 205
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 222-260
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 343-344
- Hessisches Städtebuch, S. 426-427
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 217
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 76ff.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bad Vilbel, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12057_bad-vilbel> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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