Reichelsheim in der Wetterau

Die Lage von Reichelsheim (Wetterau) im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
8,5 km nordöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897).
Ersterwähnung
Anfang 9. Jahrhundert
Historische Namensformen
- Richolfesheim (Anfang 9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 282, Bl. 148r]
- Richolfesheim (852) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 118, Bl. 76r]
Bezeichnung der Siedlung
- 1665 Stadt
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Ummauerung bereits im 15. Jahrhundert. Türme und Reste der Befestigung sind noch erhalten.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3491051, 5579965
UTM: 32 U 490980 5578173
WGS84: 50.355564° N, 8.873201° O
Statistik
Ortskennziffer
440021050
Flächennutzungsstatistik
- 1961 (Hektar): 813, davon 121 Wald (= 14.88 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1298, davon 1004 evangelisch (= 77.35 %), 264 katholisch (= 20.34 %)
- 1970: 1425 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Reichelsheim (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
- 1820: Herzogtum Nassau, Amt Reichelsheim
- 1849-1854: Herzogtum Nassau, prov. Kreisamt Reichelsheim
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Reichelsheim
- 1867: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Reichelsheim in der Wetterau, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Reichelsheim in der Wetterau.
Gericht
- 1820: Amt Reichelsheim
- 1849-1854: prov. Justizamt Reichelsheim
- 1867: Landgericht Friedberg
- 1879: Amtsgericht Friedberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Einer von 11 Orten der in der Wetterau gelegenen, sogenannten "Fuldischen Mark" um Echzell als Kern, die dem Kloster Fulda gehörte (Demandt, Geschichte Hessen, S. 336).
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Kirchspiel: Reichelsheim und Bingenheim
1336: eigenständige Pfarrei
Patronat
1336: Pastor der Mutterkirche Echzell
1513: Kirchenfabrik des Klosters Fulda
1532: Kloster Fulda
1566: Nassau-Weilburg-Saarbrücken
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft (Zivilgemeinde)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Stephan (auch Stein genannt) 1532-1584
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Mariengreden zu Mainz, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Echzell
Kultur
Schulen
1547 Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1864
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1787 ist Reichelsheim Sitz eines gleichnamigen Amtes, zu dem keine weiteren Orte gehören.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 898-915
- Demandt, Geschichte des Landes Hessen Nachdr., S. 336
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 20
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 146ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 213
- Vogel, Beschreibung des Herzogthums Nassau, S. 846
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Reichelsheim in der Wetterau, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12054_reichelsheim-in-der-wetterau> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12054