Ober-Wöllstadt

Die Lage von Ober-Wöllstadt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,5 km südlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Am rechten Ufer des Rosbachs gelegen. Durch den Ort führt die B 3 von Friedberg nach Okarben.
Ersterwähnung
790
Historische Namensformen
- Vullinestat, in; Wullenstat, in (790) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 2978=3757a]
- Wllinestat, in villa; Wullenstat, in villa (790) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3650 = 3755 b]
- Vulenestat, in (800) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3649]
- Vullinstadt, in; Wullenstat, in (813) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3008 =3766 a]
- Willenstat, de (nach 823) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3683]
- Wllenstat, in; alia Wlnestat, in (1048/1056) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 1 Bd. 2, 79 v S. 124]
- superior Wllenestat, cum (1048/1056) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 1 Bd. 2, 79 v S. 124]
- Vvvlnestat, in loco (1057) [MGH Diplomata Könige 6, Heinrich IV. : Gladiss, S. 36-37 Nr. 30. Wahrscheinlich handelt es sich um Nieder-Wöllstadt]
- Willenstat, in (1177) [MGH Diplomata Könige 10, Friedrich I. : Appelt T. 3,S. 243-244 Nr. 709. Auf Ober-Wöllstein bezogen]
- superiori Wolnstadt, in (1184) [Clemm, Ludwig: Die Urkunden der Prämonstratenserstifter Ober- und Nieder-Ilbenstadt, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge 14 (1925), S. 147 Nr. 37]
- superiori Willinstat, in (1235) [Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 792, S. 425]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (790)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3482407, 5573491
UTM: 32 U 482339 5571701
WGS84: 50.297168° N, 8.752041° O
Statistik
Ortskennziffer
440025020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2087, davon 1921 Acker, 85 Wiesen, - Wald
- 1961 (Hektar): 522, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1961: 1639, davon 236 evangelisch (= 14.40 %), 1392 katholisch (= 84.93 %)
- 1970: 1834 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 790: Wettereiba (in pago Wetdereiba)
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Amtsvogtei Rockenberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Friedberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
- 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Friedberg (verlegt aus Butzbach)
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur Gemeinde Wöllstadt.
Gericht
- 1821: Landgericht Friedberg
- 1879: Amtsgericht Friedberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Lorsch, Kloster Seit 790 erhält das Kloster Lorsch zahlreiche Privatschenkungen in Wöllstadt.Fulda, Kloster Um 1048/1056 schenken der Edle Hecil und seine Frau Outa der Abtei Fulda neben 10 Hufen auch ein Viertel von der Kirche von Ober-Wöllstadt und den Zehnten.Rolandswerth, Kloster St. Marien 1177 bestätigt Kaiser Friedrich Barbarossa dem Nonnenkloster St. Marien zu Rolandswerth das Privileg Kaiser Lothars (III.) (DL.III.56) über den Besitzstand und die Vogteirechte und erklärt die Klostergüter in Wöllstadt für frei von jeder Vogtei außer der des Kaisers. 1477-1479 mussten die Nonnen ihren Besitz in Ober-Wöllstadt verkaufen.- 1184 schenkt Heinrich von Staden den grundbesitzenden Einwohnern von Oberwöllstadt einen ihm nach Erbrecht gehörigen Hain bei Ober- oder Niederroßbach.
Zehntverhältnisse
Um 1048/1056 schenken der Edle Hecil und seine Frau Outa der Abtei Fulda neben 10 Hufen auch ein Viertel von der Kirche von Ober-Wöllstadt mit dem Zehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1235: capelle (Kuratskapelle) mit eigenem Pfarrer (parrochianus)
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrei Niederwöllstadt, seit 1594 selbständige Pfarrei.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Nieder-Wöllstadt, Einführung der Reformation unter dem Nieder-Wöllstädter Pfarrer Eberhard Weckmann vor 1546. Katholischer Bekenntniswechsel: 1603, 1632 unter schwedischer Herrschaft wieder lutherisch, 1636 endgültig katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Niederwöllstadt
Kultur
Schulen
Schule im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts errichtet; 1910 Volksschule mit drei Klassen, drei Schulhäuser von 1850, 1872 und 1906
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Wöllstadt, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12001_ober-woellstadt> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12001