Södel

Die Lage von Södel im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km nordöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
1 km südwestlich von Wölfersheim an der Verbindungsstraße nach Melbach und Oppershofen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897) (Strecke ab hier bis Hungen ab 1983 stillgelegt).
Ersterwähnung
750-802
Historische Namensformen
- Sodila, in; Sodile, in (750-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2 S. 202-203 Nr. 45 und 47 = Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, S. 436 Nr. 333]
- Sodila, in (750-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2 S. 216 Nr. 230 = Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, S. 458 Nr. 402]
- Sodila, in (750-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2 S. 220 Nr. 295]
- Sodela, in territorio ville (1142-1153) [Mainzer Urkundenbuch 2, 1, Nr. 184, S. 342-343]
- Sothle, in (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2, 2, Nr. 657, S. 1072-1073]
- Sodele, in (1202) [Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 37, S. 16]
- Sodele, in (1215) [Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 222, S. 119]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (750-802)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Am Westrand des Ortes recheckiger Schloßbau mit rundem Treppenturm
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486256, 5584375
UTM: 32 U 486187 5582581
WGS84: 50.395116° N, 8.805662° O
Statistik
Ortskennziffer
440024030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2410, davon 1647 Acker, 92 Wiesen, 608 Wald
- 1961 (Hektar): 603, davon 130 Wald (= 21.56 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1396, davon 1073 evangelisch (= 76.86 %), 310 katholisch (= 22.21 %)
- 1970: 1450 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 8. Jahrhundert: Wettereiba
- 1787: Grafschaft Solms-Hohensolms-Lich (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Lich
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 zur Gemeinde Wölfersheim.
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Lich
- 1822: Landgericht Lich
- 1837: Landgericht Friedberg
- 1879: Amtsgericht Friedberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Im 8. Jahrhundert erhält Kloster Fulda Privatschenkungen in Södel.Münzenberg, Herren Um 1248 ist in der Mainzer Heberolle vermerkt, dass die Dörfer Södel und Höchst für 300 Mark an den Herrn von Münzenberg verpfändet sind und er ferner Einnahmen aus Södel als Lehen innehat [Erhard, Heberolle S. 13].Falkenstein, Herren 1271 gelangt das Gericht Södel mit allem Zubehör an die Herren von Falkenstein.
Zehntverhältnisse
1215 bekunden das Mainzer Domkapitel und das Stift St. Viktor in Mainz, dass das Stift dem Kloster Ilbenstadt den Zehnten in Södel auf ewig überlässt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- (1142-1153): Pfarrei mit Kirche
Patrozinien
- Martinus [1142-1153]
Pfarrzugehörigkeit
In der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte Wölfersheim zum Kirchspiel Södel.
Patronat
Ursprünglich Erzbischof von Mainz, 1196 dem Kloster Ilbenstadt geschenkt und inkorporiert. Das Kloster ist seitdem Patron.
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft (Zivilgemeinde)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Seifried Bender 1540er und 1550er Jahre, zunächst noch katholischer Priester, unbekannt, seit wann evangelisch.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1612 wieder lutherisch.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1627, 1632 durch die Schweden wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Södel
Kultur
Schulen
um 1575 Gründung einer Schule; Schulmeister: Johannes Sudhoff bis 1611; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1905
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 193
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 1054-1059
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 341
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 33
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 177, 189f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 215
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Södel, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11992_soedel> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11992