Oberholzhausen

Die Lage von Oberholzhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Kleines, aus Hofstellen hervorgegangenes Dorf am Holzbach im nordöstlichen Burgwald, das sich entlang der heutigen Holzbachstraße zieht.
Ersterwähnung
1144
Historische Namensformen
- Holzhusen (1144) [Fälschung Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 3-4, Nr. 1]
- Holzhusen (1215) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 13-16, Nr. 13]
- Holzhusen (1216) [Kopiar 15. Jahrhundert Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 430, Nr. 15a]
- superiori Holzhusen, in (1244) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 88-90, Nr. 143]
- Houltzusin dem ubirsten (1403) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 346, Nr. 878]
- Obernholczhusen (1464) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 415-416, Nr. 1044]
- Obirn Hoiltzhusin (1487) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 456, Nr. 1128]
- Obern Holzhausen (1577) [HStAM Bestand S Nr. 40, fol. 163-165]
- Holzhausen, Ober-
Bezeichnung der Siedlung
- predium (1144)
- villa (1285) [Ziegenhainer Regesten online Nr. 387]
- Dorf (1577)
Umlegung der Flur
1925/26, 1927
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492294, 5653349
UTM: 32 U 492223 5651528
WGS84: 51.015259° N, 8.889131° O
Statistik
Ortskennziffer
635013110
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 264, davon 124 Acker (= 46.97 %), 32 Wiesen (= 12.12 %), 91 Holzungen (= 34.47 %); Oberförsterei Oberholzhausen: 1616, davon 35 Acker, 3 Wiesen, 1578 (Holzungen)
- 1928: Eingemeindung der Oberförsterei nach Römershausen und Lehnhausen
- 1961 (Hektar): 264, davon 5 Wald (= 1.89 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 19 Hausgesesse
- 1747: 1 Haushaltung
- 1885: 104, davon 104 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 111, davon 100 evangelisch (= 90.09 %), 7 katholisch (= 6.31 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1215: Kloster Haina (die Vogtfreiheit des Zisterziesenserklosters wurde von den Grafen von Ziegenhain 1214 akzeptiert und in der Folge wiederholt sowohl vom König als auch vom Erzbischof von Mainz bestätigt)
- 1354: Erzstift Mainz, Gericht Bulenstrut (direkt dem Erzbischof unterstellt)
- 1464/1583: Landgrafschaft Hessen, Gericht bzw. Amt Bulenstrut, später Amt Rosenthal
- 1530: Landgrafschaft Hessen, Gericht Bulenstrut
- 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Rosenthal
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rosenthal
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 1.7.1971 gehört Oberholzhausen als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).
Gericht
- 1464: Gericht Bulenstrut
- 1530: Gericht Bulenstrut
- 1821: Justizamt Rosenthal
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Oberholzhausen gehört zu dem bereits um 1230 erwähnten Gericht Bulenstrut, das 1317 im Besitz des Mainzer Erzbischofs ist. In der Folge wird dieses von Mainz häufig zusammen mit Burg und Stadt Rosenthal als Pfand ausgetan. Pfandinhaber sind die von Schweinsberg-Löwenstein, die Milchlinge und die von Falkenberg. 1464 gelangt das Gericht mit dem explizit genannten Dorf Oberholzhausen an den Landgrafen von Hessen, der es mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs an das Kloster Haina verkauft. Mit Einführung der Reformation wird es hessisch, im Vertrag von Merlau verzichtet Mainz endgültig auf alle herrschaftlichen Ansprüche.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1144 überträgt Graf Poppo zu Reichenbach u.a. das Gut (predium) Holzhausen dem neu gegründeten Kloster Aulesburg, später Haina. 1215 bestätigt der Mainzer Erzbischof Siegfried dem Kloster Haina den Besitz von Holzhausen einschließlich des Zehnten.
Zehntverhältnisse
Nach Privilegien von 1215/16 besaß das Kloster Haina den Zehnten in Holzhausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- capella (1285) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 363, Nr. 748]
Pfarrzugehörigkeit
1577, 1747 und Grüsen eingepfarrt, im 19. Jahrhundert und später in dessen Filial Mohnhausen
Patronat
1285 stifteten Graf Gottfried [VI.] von Ziegenhain und seine Gemahlin Mechthild, Tochter des Landgrafen, ihren gesamten Waldmeden (ius nostrum quod vulgaliter waltmedeme nunccupatur) im Dorf Holzhausen zum Bau einer Kapelle ebenda [Ziegenhainer Regesten online Nr. 387]
Bekenntniswechsel
Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1609, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberholzhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1197_oberholzhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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