Wölfersheim

Die Lage von Wölfersheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km nordöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
In zentraler Lage zwischen Vogelsberg und Taunus an der Bundesstraße B 455 gelegen
Ersterwähnung
1128
Historische Namensformen
- Vulfersheim, in (1128) [Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 554, S. 466-468]
- Woluersheim (1142-1153) [Mainzer Urkundenbuch 2, 1, Nr. 184, S. 342-343]
- Wluersheim, zu (1147) [Ludwig Clemm, Die Urkunden der Prämonstratenserstifter Ober- u. Nieder-Ilbenstadt, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 14, 1925, S. 129-223, 15, 1928, S. 147-224, hier Bd. 14, S. 141-142 Nr. 21]
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1142-1153)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Geisenheim
- Wölfersheim, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
- Die Pfarrkirche am Nordrand des Ortes wurde auf den Grundmauern einer früheren Burg errichtet.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486859, 5584931
UTM: 32 U 486790 5583137
WGS84: 50.400128° N, 8.814123° O
Statistik
Ortskennziffer
440024040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3728, davon 3144 Acker, 261 Wiesen, 219 Wald
- 1961 (Hektar): 916, davon 37 Wald (= 4.04 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 2566, davon 1919 evangelisch (= 74.79 %), 619 katholisch (= 24.12 %)
- 1970: 2924 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Solms-Braunfels (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Wölfersheim (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Wölfersheim (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Wölfersheim (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Wölfersheim. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Wölfersheim.
Gericht
- 1271: Gericht Södel
- 1820: standesherrliches Amt Wölfersheim mit Gambach
- 1822: Landgericht Hungen
- 1879: Amtsgericht Friedberg
Herrschaft
- 1271 gelangt Wölfersheim an Werner von Falkenstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mainz, Domkapitel 1128 weist Erzbischof Adalbert I. von Mainz dem Domkapitel Einkünfte aus Wölfersheim zu.
Zehntverhältnisse
1149 bezog das Kloster Ilbenstadt den hiesigen Zehnten und hatte dafür die Kosten der Decke der Kirche in Södel zu tragen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1611 Filial von Södel, danach eigenständige Pfarrei.
Patronat
1611 Grafen von Solms-Braunfels
Diakonische Einrichtungen
Gemeindepflege 1935 – 1975 durch Diakonissen (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021), nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Da bis 1611 Filial von Södel, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Södeler Pfarrer Seifried Bender um 1550. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Simon Leurelius 1611-1612 Reformierter Bekenntniswechsel: 1611, 1628 katholisch, 1631 wieder reformiert.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Södel
Kirchspiel Södel
Juden
Vor 1449 lebte ein Jude im Ort, der nach Hungen zog. Das Recht zur Niederlassung (der iudenseße ) lag bei Graf Otto v. Solms-Braunfels Mitte des 15. Jahrhunderts. 1830: 23, 1905: 20 Juden Betraum; Friedhof
Kultur
Schulen
1550er Jahre Schule errichtet; 1910 Volksschule mit vier Klassen
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1787 gehörten zum Amt Wölfersheim Obbornhofen, Weckesheim und Wölfersheim.
1854 werden ein Braunkohlewerk und zwei Ziegeleien erwähnt.
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S.1014-1032
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 344-345
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 33
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 143, 166ff.
- Germania Judaica 3/2, S. 1667
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 218
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.2
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wölfersheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11954_woelfersheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11954