Ginnheim

Dorf  
Gemarkung
Frankfurt-Ginnheim
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km nordwestlich von Frankfurt am Main

Lage und Verkehrslage

Siedlung auf einer Geländeschwelle südlich oberhalb der Nidda. Kirche in zentraler Lage, moderne Siedlungsentwicklung nach Süden und Südosten in Richtung Frankfurt

Ersterwähnung

772

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (772)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3475436, 5556396
UTM: 32 U 475371 5554613
WGS84: 50.143235° N, 8.655315° O

Statistik

Ortskennziffer

412000260

Frühere Ortskennziffer

412000826

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 359, davon 244 Acker (= 67.97 %), 84 Wiesen (= 23.40 %), 5 Holzungen (= 1.39 %)

Einwohnerstatistik

  • 1597: ca. 90 Herdstellen
  • 1634: 50 Haushaltungen
  • 1753: 80 Familien mit 1713 Einwohnern
  • 1812: 77 Feuerstellen, 440 Seelen
  • 1834: 579 Einwohner
  • 1840: 599 Einwohner
  • 1846: 657 Einwohner
  • 1852: 681 Einwohner
  • 1858: 700 Einwohner
  • 1864: 752 Einwohner
  • 1871: 797 Einwohner
  • 1875: 1170 Einwohner
  • 1885: 1324, davon 1074 evangelisch (= 81.12 %), 244 katholisch (= 18.43 %), 4 andere Christen (= 0.30 %), 0 Juden, 2 andere (= 0.15 %)
  • 1895: 1713 Einwohner
  • 1905: 2293 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 772: in pago Nitachgovve (Niddagau)
  • 1303: "Grafschaft" Bornheimer Berg (explizit belegt erst Mitte 15. Jh.)
  • 1736: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bornheimerberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bergen (Bornheimerberg)
  • 1803: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Frankfurt am Main
  • 1910: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Frankfurt am Main
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Frankfurt am Main

Altkreis

Frankfurt am Main, Stadt

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1910 Eingliederung in den Stadtkreis Frankfurt am Main.

Gericht

  • 1303: Reichsgericht Bornheimerberg
  • Zum fuldischen Hofgericht mit Schwerpunkt in Eschersheim (sog. "Cremser Gericht") gehörig
  • 1822: Justizamt Bergen
  • 1832: Justizamt Bockenheim
  • 1879: Amtsgericht Bockenheim
  • 1895: Amtsgericht Frankfurt am Main

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 772 schenkte Gerhard dem Kloster Lorsch Güter zu Ginnheim. Um 850 überträgt eine Frau Helena dem Kloster Fulda 44 Morgen und 3 Leibeigene in Ginnheim. 1159 erwirbt das Kloster Ilbenstadt einen Mansus in Ginnheim. 1222 bestätigt der Mainzer Erzbischof Siegfried II. dem Kloster Retters u.a. den Besitz von vier Morgen in Ginnheim. Ferner erwarben hier die Klöster Haina und Arnsburg im 13. Jahrhundert Besitz.
  • 1309 nehmen die Herren von Falkenstein von den Leuten in Ginnheim statt der Dienste künftig eine jährliche Geldzahlung. 1421 fallen Streurechte aus den falkensteinischen Besitzungen in Ginnheim an das Haus Eppstein.
  • 1467 setzte der Verkauf der Besitzungen des Klosters Seligenstadt in Eschersheim und Ginnheim an die Grafen von Hanau ein. 1476 veräußerte Abt Reinhard seine Rechte und Güter, wobei die Vogtei ausgenommen sein sollte und weiterhin Junker Philipp von Eppstein als Lehen zufallen sollte.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Im Mittelalter war nur eine Kapelle vorhanden.
  • 1699: Grundsteinlegung für die Bethlehemkirche, die ein Jahr darauf geweiht wurde

Patrozinien

  • Maria Magdalena

Pfarrzugehörigkeit

Ginnheim gehörte mit Hausen, Heddernheim und Niederursel zur Pfarrei Praunheim. Die reformierte Gemeinde war ursprünglich Filial von Eschersheim. Zu der 1678 begründeten lutherischen Pfarrei gehörten Berkersheim, Eckenheim, Eschersheim und Preungesheim.

Diakonische Einrichtungen

01.04.1904 Diakonissenstation mit Gemeindeschwester aus Berner Diakonissenhaus; Kindergarten Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; 1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 236 eine Gemeindestation mit zwei Schwestern

Bekenntniswechsel

Da bis 1678 Filial von Praunheim, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Praunheimer Pfarrer Joseph Vischer bis 1542. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Johann Friedrich Phengius 1678-1685 Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ginnheim, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11720_ginnheim> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11720