Sossenheim

Dorf · 105 m über NN  
Gemarkung
Frankfurt-Sossenheim
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km nordwestlich von Frankfurt am Main

Lage und Verkehrslage

Siedlung oberhalb des unteren Sulzbaches im östlichen Main-Taunus-Vorland mit Kirche in zentraler Lage

Ersterwähnung

um 1150

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1280);

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3469019, 5554011
UTM: 32 U 468956 5552229
WGS84: 50.121493° N, 8.565741° O

Statistik

Ortskennziffer

412000410

Frühere Ortskennziffer

412000841

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 638, davon 455 Acker (= 71.32 %), 124 Wiesen (= 19.44 %), 0,1 Holzungen (= 0.00 %)

Einwohnerstatistik

  • 1543: 51 Hausgesessene
  • 1587: 50 Hausgesessene
  • 1609: 71 Haushalte mit 284 Einwohnern
  • 1648: 27 Männer und 4 Witwen
  • 1653: 43 Männer und 15 Witwen
  • 1668: 42 Herdstätten mit 193 Einwohnern
  • 1699: 243 Einwohner
  • 1745: 275 Einwohner
  • 1771: 358 Einwohner
  • 1803: 337 Einwohner
  • 1805: 77 Gemeindemitglieder und 5 Witwen
  • 1817: 487 Einwohner
  • 1834: 585
  • 1840: 680
  • 1846: 718
  • 1852: 784
  • 1858: 872
  • 1864: 1035
  • 1871: 1140
  • 1875: 1271
  • 1885: 1767, davon 206 evangelisch (= 11.66 %), 1561 katholisch (= 88.34 %)
  • 1895: 2338
  • 1905: 3630
  • 1910: 4462
  • 1925: 4751
  • 1939: 5298
  • 1946: 5762
  • 1956: 6482
  • 1970: 13254
  • 1985: 14019
  • 1993: 15487

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1398: Kurfürstentum Mainz, Schloß, später Amt Höchst
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Höchst
  • 1803: Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Höchst
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Höchst
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Höchst
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wiesbaden (Main-Kreis)
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Höchst
  • 1928: Stadtkreis Frankfurt am Main
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Frankfurt am Main

Altkreis

Frankfurt am Main, Stadt

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1928 Eingliederung in den Stadtkreis Frankfurt am Main.

Gericht

  • 1440: Gericht Höchst (Sossenheim und Breidenloch stellen zwei Schöffen)
  • 1816: Amt Höchst
  • 1849: Justizamt Höchst
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Höchst
  • 1867: Amtsgericht Höchst am Main
  • 1879: Amtsgericht Höchst
  • 1928: Amtsgericht Frankfurt a. M./Höchst
  • 1945: Amtsgericht Frankfurt am Main

Herrschaft

  • 1398 verpfändet der Mainzer Erzbischof den Ort an Hennichen von Reifenberg. Um 1425 erklären die Einwohner, sie seien Bürger des Mainzer Erzbischofs

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1218 bestätigte der Mainzer Erzbischof Siegfried II. dem Kapitel des Stifts St. Mariengraden in Mainz das Patronatsrecht auf die Kirche in Nied das Propst Theoderich an das Kapitel abgetreten hatte. Mit der Überweisung des Patronatsrechts war die Überlassung von Zehntrechten zu Griesheim, Sossenheim und einem Drittel des Zehnten zu Breidenloch verbunden. 1253 hat Hartmut von Kronberg Besitz in Sossenheim. 1294 trägt Werner von Falkenstein als Allod Land und Hof in Sossenheim.
  • Am 1. April 1303 überließ Philipp von Falkenstein in einer Erbteilung Siegfried von Eppstein u.a. seinen Hof in Sossenheim. Eine Woche später verkaufte Siegfried seinen Turm mit zughörigen Äckern und Wiesen.
  • 1398 verpfändet der Mainzer Erzbischof das Dorf Sossenheim mit Breitenloch an die Herren von Reifenberg.
  • Um 1500 hat das Stift St. Mariengraden 10 Morgen Besitz in Sossenheim.

Zehntverhältnisse

1218 gewann das Stift St. Mariengraden Zehntrechte in Sossenheim.

Ortsadel

Walter von Sossenheim (1213)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1218: Kapelle
  • 1582: Umbau der Kapelle
  • 1661: Neubau des Kirchturmes durch die Gemeinde
  • 1829/30: Umbau der Kirche
  • 1965/67: Neubau der katholischen St. Michaelskirche, wobei der gotische Kirchturm (um 1300) erhalten bleibt
  • 2018: südkoreanisch-buddhistische Hanmaum-Kirche (Sossenheim-Ost Leonhard-Heißwolf-Straße)

Patrozinien

  • Michael (1706)

Pfarrzugehörigkeit

1218 ist die Kapelle Filial der dem Mariengradenstift gehörenden Pfarrkirche zu Nied. 1692 Verlegung des Pfarrsitzes von Nied nach Sossenheim.

Patronat

1280 ist das Patronatsrecht der Kapelle beim Stift St. Mariengraden.

Diakonische Einrichtungen

1910 Kindergarten und Krankenschwesternstation der Diakonie in der Westerwaldstraße

Bekenntniswechsel

Aufgrund der Zugehörigkeit zum Erzstift Mainz blieb der Ort katholisch.

Kultur

Schulen

1633 wird als Schulmeister Konrad Bisch erwähnt; ihm folgen 69 Lehrer bzw. Schulmeister bis 1917, deren Namen sich in den Kirchenbüchern finden
1815 Einführung der Simultanschule aufgrund der Zugehörigkeit zu Hessen-Nassau
1837 Neubau des Schulhauses; seit 1847 besteht eine zweite Klasse an der Schule
1873 Einrichtung einer dritten Lehrerstelle
1880 Errichtung einer weiteren Schule, Hauptstraße 1-12, Ecke Riedstraße; damit insgesamt drei Schulen im Ort
1911/1912 Bau der Riedschule (Albrecht-Dürer-Volksschule)

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Um 1900 sind zahlreiche Ziegeleien und Sandgruben in Betrieb, die 1935 bereits zum größten Teil stillgelegt sind.

Mühlen

1398 Mühle erwähnt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sossenheim, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11716_sossenheim> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11716