Haine

Blick auf das winterliche Haine aus westlicher Richtung, 2012
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km südwestlich Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Straßendorf mit einfachem Grundriß nördlich der Eder zwischen Allendorf (Eder) und Röddenau an einer Zubringerstraße zur B 253. Kirche in zentraler Lage.
Ersterwähnung
850
Siedlungsentwicklung
Der Ort scheint nach seinen frühen Erwähnungen bereits im 13. Jahrhundert wüst gefallen zu sein und wurde erst um 1500 wieder besiedelt.
Historische Namensformen
- hagini (850) [9. Jahrhundert, 1607 Edition des verlorenen fuldischen Cartulars, Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis, S. 251-252, Nr. 559]
- Hagene (9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160, auf den Beleg von 850 zurückzuführen: Codex Eberhardi 1, fol. 148 va, S. 246 = Dronke, Traditiones, S. 42, Capitulum 6, Nr. 154]
- Hegenehe, in; Hegence, in (1107) [HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 2318, 2. Variante nach Abschrift 12. Jahrhundert Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 54-55, Nr. 45]
- Heyne (1491) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, S. 369-370, Nr. 1165]
- Hainawe (1577) [HStAM Bestand S Nr. 40, fol. 186]
- Hayne (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
- Haina [Generalstabskarte Großherzogtum Darmstadt 1832-1850]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1577)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1912/13
Älteste Gemarkungskarte
1872
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3480504, 5656281
UTM: 32 U 480438 5654459
WGS84: 51.041335° N, 8.720965° O
Statistik
Ortskennziffer
635001030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 415, davon 203 Acker (= 48.92 %), 95 Wiesen (= 22.89 %), 30 Holzungen (= 7.23 %)
- 1961 (Hektar): 402, davon 40 Wald (= 9.95 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 27 Hausgesesse
- 1747: 74 Haushaltungen
- 1885: 371, davon 371 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 503, davon 465 evangelisch (= 92.45 %), 31 katholisch (= 6.16 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 850: in provincia quam Hessi inhabitant
- 1107: Grafschaft des Grafen Thiemo (in comitatu Diemonis comitis)
- 1556: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolkersdorf
- 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Wolkersdorf
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Frankenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Frankenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1971 als Ortsteil in die Gemeinde Allendorf (Eder) eingemeindet. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Allendorf (Eder).
Gericht
- 1571: Gericht Röddenau
- 1821: Justizamt Frankenberg
- 1867: Amtsgericht Frankenberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 850 übertrug Gozmar dem Kloster Fulda seinen Besitz in Haine - 1107 schenkt der Edelfreie Kunimund seine Güter in H. dem Kloster Hersfeld.
- 1491 beurkunden Vertreter des Johanniterhauses Wiesenfeld, dass sie die Hälfte einer Wiese zu Haine oberhalb Röddenau, die Auwiese genannt, mit allem Zubehör, nämlich dem Hertzpechilgen, der Rynhegke oberhalb der Höfe und dem Hellewieschen, deren andere Hälfte Hans von Allendorf von ihnen gegen Zins besitzt, dem Scheffer Henn, Scheyten Stiefsohn, und seiner Ehefrau Jutta auf Lebenszeit für eine zum Bau des Hauses verwendete Geldsumme verkauft haben. 1527 sind im Einkünfteverzeichnis des Johanniterhauses Pachteinnahmen genannt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1671 Kapelle, an dieser Stelle eine giebelständige Fachwerkkirche 1711 errichtet
Pfarrzugehörigkeit
Nach der Reformation (noch 1577) nach Röddenau eingepfarrt, 1747 und später Filial davon.
um 1910 Aufbau einer kleinen Freien evangelischen Gemeinde; 1968 Gemeindehaus
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Dekanat Battenfeld
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Haine, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1161_haine> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1161




