Altweilnau

Dorf · 360 m über NN  
Gemeinde
Weilrod
Landkreis
Hochtaunuskreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

17 km nordwestlich von Bad Homburg.

Lage und Verkehrslage

6,6 km nordwestlich von Anspach am rechten Ufer des Weilbaches an der B 275.

Ersterwähnung

1288

Siedlungsentwicklung

1336 wurden im Rahmen der Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Ludwig IV. (reg. 1314-1347) Mauern und ein Torturm als Befestigungen errichtet.

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3458791, 5575782
UTM: 32 U 458733 5573992
WGS84: 50.316585° N, 8.420364° O

Statistik

Ortskennziffer

434013010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 489, davon 147 Acker (= 30.06 %), 55 Wiesen (= 11.25 %), 239 Holzungen (= 48.88 %)
  • 1961 (Hektar): 486, davon 239 Wald (= 49.18 %)

Einwohnerstatistik

  • 1885: 203, davon 194 evangelisch (= 95.57 %), 9 katholisch (= 4.43 %)
  • 1961: 463, davon 386 evangelisch (= 83.37 %), 61 katholisch (= 13.17 %)
  • 1970: 487

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
  • 1806: Herzogtum Nassau, Grafschaft oder Amt Usingen, Kirchspiel Alt-Weilnau
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis

Altkreis

Usingen

Gemeindeentwicklung

Am 1.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zur neu gebildeten Gemeinde Weilnau. Diese ging am 1.8.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.

Gericht

  • 1336 Frankfurter Recht.
  • Vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte Altweilnau zusammen mit Riedelberg und Treisberg zum Gericht Altweilnau.
  • 1816: Amt Usingen
  • 1849: Justizamt Usingen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
  • 1867: Amtsgericht Usingen

Herrschaft

  • 1336: Grafen von Diez
  • Am 18. Mai 1336 Stadtrechtsverleihung durch Ludwig den Bayer: dem tal zu Aldenwillenawe ... alle die freiheit, recht und gewohnheit geben haben, die unser und des richs stat Franchenford von dem riche hat. [Böhmer, Acta imperii, Nr. 770], aber Verlust der Stadtrechte noch im selben Jahr (Hessisches Gemeindelexikon).
  • 1631: unter nassauischer Herrschaft

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Burg:
  • Anfang des 13. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Diez
  • Mit dem Tod von Graf Gerhard VII. (reg. 1368-1388) im Jahre 1388 erlosch die Diezer Linie. Die eine Besitzhälfte gelangte an Nassau-Dillenburg, die andere wurde an die Eppsteiner verpfändet.
  • Als im Jahre 1535 die Eppsteiner aussterben, gelangte deren Besitzanteile über die Grafen von Stolberg an Nassau-Weilburg.
  • 1631 vertauschte Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar seinen Anteil an die Grafen Ludwig und Johann der walramschen Linie, welche somit den Gesamtbesitz der Herrschaft Alt-Weilnau inne hielten.

Ortsadel

1288: Gerhard Graf von Weilnau
1326-1500: Rose von Weilnau (Burgmannen)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • um 1435: Kapelle.

Patrozinien

  • Katharina; Antonius [1480]

Pfarrzugehörigkeit

Die Kapelle gehörte zur Pfarrei Merzhausen.
1483 wurde Altweilnau zur selbstständigen Pfarrei erhoben, der Riedelbach und Oberlauken zugewiesen waren.
Um 1535 wurden Landstein, Treisberg und Finsternthal der Kirche zu Altweilnau unterstellt.
1669 wurde Oberlauken abgetrennt.
1672 wurde Riedelbach kirchlich abgetrennt.
1833 wurden die Pfarreien Alt- und Neuweilnau vereinigt.
1856 wurde die Pfarrei Neulweilnau abgetrennt, aber 1970 wieder mit Altweilnau vereinigt.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation 1527 durch die Grafen von Nassau.

Kirchliche Mittelbehörden

Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Merzhausen

Kultur

Schulen

1609-1963: Schulunterricht.

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Vor 1319: Waldeisenschmiede.
1650-1850: Abbau von Blei.
1806 gehören 2 Eisenhämmer, die Landstein- und die Erbesmühle zu Alt-Weilnau

Mühlen

1234: Erbismühle

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Altweilnau, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11592_altweilnau> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11592