Haddenberg

Die Lage von Haddenberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
18,5 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Kleines, aus wenigen Hofstellen entstandenes Dorf im Kellerwald, das sich entlang einer abknickenden Straße (L 3296) von Dodenhausen nach Battenhausen erstreckt. Am Westrand ein aus dem Fischbach gespeister Teich
Ersterwähnung
1215
Siedlungsentwicklung
1464 bereits als Wüstung bezeichnet, ist 1529 in der Rechnung des landgräflichen Vogtes über Ausgaben und Einnahmen des Klosters Haina von einer Besichtigung der Wüstung Haddenberg die Rede (Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 603-605, Nr. 1445)
Historische Namensformen
- Hadenberg (1215) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 13-16, Nr. 13]
- Hadewirken, in (1245) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 93-94, Nr. 148]
- Hadewerken, in (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 124, Nr. 211]
- Hadewerg, in (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 155-156, Nr. 270]
- Haddebergk, in (1491) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 468, Nr. 1157]
- Haddeberg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1253)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3504055, 5654377
UTM: 32 U 503979 5652555
WGS84: 51.024538° N, 9.056739° O
Statistik
Ortskennziffer
635013050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 170, davon 91 Acker (= 53.53 %), 50 Wiesen (= 29.41 %), 0,1 Holzungen (= 0.00 %)
- 1961 (Hektar): 363, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1747: 5 Haushaltungen
- 1885: 66, davon 66 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 54, davon 50 evangelisch (= 92.59 %), 4 katholisch (= 7.41 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1253: Gericht Bulenstrut
- 1362 und 1524: Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
- 1556: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Haina, Gericht Aulisburg-Löhlbach
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 1.7.1972 gehört Haddenberg als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).
Gericht
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Jesberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Nach 1201 war bereits der Berg Haddenberg an das Kloster Haina gefallen, nach 1245 erwirbt das Kloster weitere Güter und den Zehnten. 1257 vertauscht der Mainzer Erzbischof mit Zustimmung seines Domkapitels mainzische Güter u.a. in Haddenberg an das Kloster. 1464 werden Burg und Stadt Rosenthal vom Mainzer Erzbischof an die Landgrafen von Hessen verpfändet. Diese versetzten wiederum das Gericht in der Bulenstrut mit Zustimmung des Erzbischofs an das Kloster Haina. Mit der Auflösung des Klosters fällt die Herrschaft in Haddenberg endgültig an die Landgrafschaft Hessen. 1583 verzichtete Mainz im Vertrag von Merlau endgültig auf die Einlösung der Pfandschaft. Von 1567 bis 1650 wurde das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach ging es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1253 überträgt der thüringische Ministeriale Konrad von Armsfeld sein gesamtes Eigengut in den Dörfern Haddenberg und Armsfeld dem Kloster Haina. Nach Aufhebung des Klosters in der Reformationszeit 1533 fallen die Einnahmen an das Spital Haina als Rechtsnachfolger.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zur Pfarrei Battenhausen gehörig, fiel der Ort nach deren Untergang zu Beginn des 16. Jahrhunderts an die Pfarrei Armsfeld, vor 1612 jedoch an Löhlbach. Später zum Filialort Dodenhausen eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Landkreis Waldeck-Frankenberg, Bd. II, S. 568-571
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 193
- Weiss, Gerichtsverfassung in Oberhessen, S. 213, 281
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Haddenberg, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1154_haddenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1154