Gonzenheim

Die Lage von Gonzenheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2,5 km südöstlich von Bad Homburg
Lage und Verkehrslage
Nördlich von Ober-Eschbach
Ersterwähnung
1290
Siedlungsentwicklung
Auf Grund archäologischer Funde lassen sich die Anfänge der Besiedelung auf die Bronzezeit datieren. Auch in der Eisenzeit lebten in der Gonzeheimer Gemarkung Menschen, was gefundene Siedlungsreste beweisen.
In der Römerzeit wurden die Salzquellen genutzt und des Weiteren existierte dort ein römisches Landhaus, welches über eine Badeanlage verfügte.
In fränkischer Zeit ist wahrscheinlich die Siedlung Gonzenheim entstanden, worauf die Endsilbe -heim verweist. In diesem Zeitraum scheint der Ort zusammen mit Ober-Eschbach eine Einheit gebildet zu haben.
In Mittelalter und Früher Neuzeit bildete der Kartäuserhof das Zentrum des Dorfes.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Teile Gonzenheims nach Bad Homburg verkauft. Nach Ende des 2. Weltkriegs entstanden durch den Zuzug von Heimatvertriebenen neue Wohnviertel.
Historische Namensformen
- Guncenheim (1290) (Eppsteiner Lehensbuch)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Kartäuserhof (Vogteihof, Fürstliche Meierei, Stiftungshof)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3475129, 5565037
UTM: 32 U 475064 5563251
WGS84: 50.220905° N, 8.650455° O
Statistik
Ortskennziffer
434001050
Frühere Ortskennziffer
43400100005
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Im Früh- und Hochmittelalter zum Niddagau gehörig
- Mit Kirdorf und Ober-Eschbach zur Mark Hardt gehörig
- Zum Amt Homburg gehörig
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Stadt und Amt Homburg vor der Höhe
- 1806: Großherzogtum Hessen, Herrschaft Hessen-Homburg
- 1816: Landgrafschaft Hessen-Homburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Obertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1937 Eingemeindung nach Bad Homburg v.d.H.
Herrschaft
- Zum Gebiet der Grafen von Eppstein gehörig
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1290 hatte Heinricus de Guncenheim dort einen Gutshof von den Grafen von Eppstein zu Lehen.
- Im 15. Jahrhundert war das Gut im Besitz der Homburger Burgmannen Brendel.
- 1437 gelangten die Gonzenheimer Güter der Brüder Johann und Reyzel von Brendel durch deren Eintritt in den Besitz des Karthäuserklosters zu Mainz.
- 1757 gehörte Karthäuserhof den Landgrafen von Hessen-Homburg und wurde Teil Gonzenheimer Christianen-Stiftung.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Mitte 15. Jahrhundert: Pfarrer
- nach 1945: Heilig-Kreuz-Kirche
Pfarrzugehörigkeit
Ab 1320 nach Ober-Eschbach eingepfarrt
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster evangelischer Pfarrer: Antonius Fabricius bis 1555
Kirchliche Mittelbehörden
Ab 1107 zum Mainzer Archidiakonat St. Peter, Dekanat Eschborn gehörig
Kultur
Schulen
Nach 1945: Friedrich-Ebert-Schule, Kaiser-Friedrich-Gymnasium
Der Kartäuserhof war 1757 Teil der Gonzenheimer Christianen-Stiftung, welche sich der Unterstützung von Kirche und Schulen sowie der Armenfürsorge widmete.
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Der Karthäuserhof mit seinen 300 Morgen an Feldern, Wiesen und Gärten sowie drei Wohnhäusern, einer Mühle, einer Schmiede und dem Schafshof bildete das wirtschaftliche Zentrum Gonzenheims. Das Gewicht lag auf Schafzucht und Wollherstellung.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gonzenheim, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11517_gonzenheim> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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