Falkenstein (Nürings)

Die Lage von Falkenstein im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km südwestlich von Bad Homburg
Lage und Verkehrslage
1,5 km nordöstlich von Königstein am Taunus
Siedlungsentwicklung
Um 1330 war die Höhenburg bereits erbaut.
Als Philipp VI. von Falkenstein seine Besitzungen durch Graf Ulrich III. von Hanau gefährdet sah, brach er den Wetterauer Reichslandfrieden und wurde geächtet. Ulrich III. als Wetterauer Reichslandvogt sowie die vier Wetterauer Reichsstädte (Städtebund) waren mit der Exekution beauftragt. Während den militärischen Auseinandersetzungen wurde die Burg Nürings bzw. Neu-Falkenstein im Jahre 1365 zerstört.
Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burganlage mehrfach besetzt und geplündert.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Burg Nürings, welche im 11. Jahrhundert durch die Grafen von Nürings erbaut wurde und im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde. Nach der Zerstörung im Jahre 1365 blieb die Burg Ruine; nördlich der Ruine wurde kurz nach dem Abgang von Nürings (Neu-Falkensteins) die Burg Falkenstein errichtet. Von der Burg Nürings sind lediglich die Mauerreste eines viereckigen Steinturmes erhalten geblieben.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3462854, 5562036
UTM: 32 U 462794 5560251
WGS84: 50.193283° N, 8.478755° O
Statistik
Ortskennziffer
434005010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 764, davon 43 Acker (= 5.63 %), 67 Wiesen (= 8.77 %), 636 Holzungen (= 83.25 %)
- 1961 (Hektar): 760, davon 620 Wald (= 81.58 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 720, davon 195 evangelisch (= 27.08 %), 505 katholisch (= 70.14 %), 1 andere Christen (= 0.14 %), 18 Juden (= 2.50 %), 1 andere (= 0.14 %)
- 1961: 2344, davon 1015 evangelisch (= 43.30 %), 1180 katholisch (= 50.34 %)
- 1970: 3135 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1919: Hilfskreis Königstein in der französischen Besatzungszone
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Obertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil in die neu gebildete Stadtgemeinde Königstein im Taunus eingegliedert.
Gericht
- 1816: Amt Königstein
- 1849: Justizamt Königstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Königstein
- 1867: Amtsgericht Königstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Burg:
- Um 1330 hatten die Herren von Sponheim die Burg im Teilbesitz inne.
- 1385 geht der Sponheimer Anteil an Nassau-Weilburg
- Die Grafen von Nassau setzen die Herren von Hattstein und Kronberg als Amtmänner und Lehnsträger ein.
- Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird die Burg Ganerbschaft der einstigen Burgmannen.
- Am Anfang des 17. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Staffel.
- 1650-1770 im Besitz der Herren von Bettendorf
Ortsadel
Bis 1171/72: Grafen von Nürings bzw. Norings
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1289: Pleban
Patrozinien
- Walpurgis; Aegidius
Pfarrzugehörigkeit
Vor 1460 wurde Falkenstein zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben.
Patronat
Das Patronat hatten vor 1460 die von Eppstein-Königstein inne. Seit 1535 gehörte es den von Stolberg-Königstein.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
Kirchliche Mittelbehörden
Ab 1107 zum Mainzer Archidiakonat St. Peter, Dekanat Eschborn gehörig
Im 15. Jahrhundert war Falkenstein nicht der Sendgerichtsbarkeit des Archidiakons unterworfen.
Juden
1843: 23, 905: 20, 1913: 10 Juden
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 71-72
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Falkenstein (Nürings), Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11498_falkenstein-nuerings> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11498