Neuweilnau

Die Lage von Neuweilnau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
Neuweilnau liegt 18 km nordwestlich von Bad Homburg.
Lage und Verkehrslage
Der Ort liegt 1 km nordwestlich von Altweilnau.
Ersterwähnung
1302
Siedlungsentwicklung
1302 Ersterwähnung (HHStAW 135 U 1302 Juni 22).
1326 Ersterwähnung als Stadt (Struck, Quellen 2, Nr. 678).
Bis ins 16. Jahrhundert Stadttitel nachweisbar (Eiler, Städtepolitik).
Nach 1302 wurde auf dem Rödelberg eine Burg errichtet, welche zwischen 1506 und 1513 zu einem Schloß ausgebaut wurde. 1605 wurde beim Schloß ein Torbau errichtet.
Historische Namensformen
- novo Wylenauwe, in (1326) (Kloft, Territorialgeschichte Usingen, S. 206)
- Neu Weilnau
Bezeichnung der Siedlung
- oppidum (1507) (Rathaussiegel, Weilroder Hefte Nr. 1, S. 16).
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3457907, 5575943
UTM: 32 U 457849 5574153
WGS84: 50.31797° N, 8.407935° O
Statistik
Ortskennziffer
434013080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 344, davon 43 Acker (= 12.50 %), 42 Wiesen (= 12.21 %), 244 Holzungen (= 70.93 %)
- 1961 (Hektar): 336, davon 239 Wald (= 71.13 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 141, davon 139 evangelisch (= 98.58 %), 2 katholisch (= 1.42 %)
- 1961: 232, davon 175 evangelisch (= 75.43 %), 28 katholisch (= 12.07 %)
- 1970: 230
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Usingen, Kirchspiel Neu-Weilnau
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Usingen
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zur neu gebildeten Gemeinde Weilnau. Diese ging am 1.8.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.
Gericht
- Vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte Neuweilnau zusammen mit Cratzenbach zum Gericht Neuweilnau.
- 1816: Amt Usingen
- 1849: Justizamt Usingen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
- 1867: Amtsgericht Usingen
Herrschaft
- 1326 Herren von Runkel
- 1326-1355 Grafen von Nassau
- 1355-1599 Grafen von Nassau-Weilburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1326 verpfändet Graf Heinrich von Weilnau die Herrschaft an Siegfried von Runkel, Probst des Klosters Gemünden. Noch im gleichen Jahr fällt die Herrschaft an Graf Gerlach von Nassau.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1509 Georgskirche (nach Vogel).
- 1513: Pfarrer.
Patrozinien
- Georg (Georgius)
Pfarrzugehörigkeit
Von 1635 bis 1686 war Neuweilnau nach Altweilnau eingepfarrt.
Von 1686 bis 1833 war Neuweilnau selbstständige Pfarrei.
Danach war der Ort wieder Teil der Pfarrei Altweilnau.
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in Nassau-Weilburg ab 1526.
1527 erste lutherische Predigt
Kirchliche Mittelbehörden
Zum Mainzer Archidiakonat Mariagreden, Dekanat Friedberg gehörig.
Kultur
Schulen
1813-1963 Dorfschule.
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1709 wurde der Bergfried gesprengt.
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1472-1492 war Neuweilnau die Residenz des Grafen Philipp II. von Nassau-Weilburg.
1816 Einrichtung einer Oberförsterei.
1407 Burgschmiede.
1679 Färbhäuser.
1692 Kupferhammer.
Um 1710 Paiermühle.
Mühlen
1455 Mappesmühle.
1806 gehörten die Mappes-, Papier- und Walkmühle sowie der Kupferhammer zu Neu-Weilnau.
Nachweise
Literatur
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 25
- Vogel, Beschreibung des Herzogthums Nassau, S. 836
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neuweilnau, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11391_neuweilnau> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11391