Finsternthal

Die Lage von Finsternthal im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16,5 km südöstlich von Bad Homburg.
Lage und Verkehrslage
Finsternthal liegt 2,5 km südwestlich von Altweilnau.
Ersterwähnung
1230/31
Historische Namensformen
- Vinstrindale (1230/31) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, S. 17-18, Nr. 19]
- Finsterntale, im (1433) (Schmidt, Nassau-Idstein, S. 44)
- Finsternthaler Bach (1458) (Schmidt, Nassau-Idstein, S. 44)
- Finsternthall (1566) (Schmidt, Nassau-Idstein, S. 44)
- Finsternthal (1579) (Schmidt, Nassau-Idstein, S. 44)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1230/31)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3458282, 5573266
UTM: 32 U 458224 5571477
WGS84: 50.293932° N, 8.413496° O
Statistik
Ortskennziffer
434013040
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 380, davon 76 Acker (= 20.00 %), 45 Wiesen (= 11.84 %), 233 Holzungen (= 61.32 %)
- 1961 (Hektar): 388, davon 248 Wald (= 63.92 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 22 Haush.
- 1885: 143, davon 142 evangelisch (= 99.30 %), 1 katholisch (= 0.70 %)
- 1961: 147, davon 119 evangelisch (= 80.95 %), 22 katholisch (= 14.97 %)
- 1970: 165 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1230/31: Comitia des Grafen Heinrich von Nassau
- 1566: Nassau-Idstein, Amt Idstein
- 1720: Nassau-Idstein, Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Usingen
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zur neu gebildeten Gemeinde Weilnau. Diese ging am 1.8.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.
Gericht
- um 1230 zum Gericht Landstein gehörig.
- 1496 zum Gericht „In der Ems“ gehörig.
- 1816: Amt Usingen
- 1849: Justizamt Usingen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
- 1867: Amtsgericht Usingen
Herrschaft
- Finsterthal gehörte bis 1230 dem Stift Limburg.
- Seit 1230 war es im Besitz des Deutschen Ordens, welcher es als Geschenk der Grafen von Nassau erhalten hatte.
- 1496 gehört der Ort zur Herrschaft Nassau-Idtsein.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1230/1231 überlässt Graf Heinrich von Nassau für seinen Bruder Robert dem Deutschen Orden zahlreiche freie Dörfer (villas quasdam liberas), darunter Finsternthal.
- Der Orden wird für diese Güter von Graf Adolf von Nassau-Idstein von allen Abgaben und Diensten befreit.
- Zwischen 1433 und 1614 erwerben die Herren von Hattstein Besitzungen in Finsternthal, worunter Wiesen, Gefälle und Zinsen fallen.
- 1586 verkauft Wilderich von Walderdorf seine Gerechtsame an Nassau-Idstein.
- 1617 lässt sich ein Gut der von Staffel in Finsternthal nachweisen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Um 1230 zur Kirche in Landstein gehörig.
Um 1535 nach Altweilnau eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation 1527 durch die Grafen von Nassau.
Kirchliche Mittelbehörden
Zum Mainzer Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg gehörig. Finsternthal gehörte zum Kirchspiel Treisberg.
Kultur
Schulen
1823-1964: Dorfschule.
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1587 rechtliche Auseinandersetzungen mit Altweilnau über das Weiderecht an der Landsteiner Kirche. 1653 Streit um David Beckers Mühle.
Wirtschaft
Mühlen
1562: Mühle
Zoll
1509 überlässt Nassau-Idstein auf 20 Jahre die Zolleinnahmen an Nassau-Weilburg.
Nachweise
Literatur
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen
- Schmidt, Nassau-Idstein, S. 44
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 182
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Finsternthal, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11376_finsternthal> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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