Cratzenbach

Die Lage von Cratzenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
20 km südöstlich von Bad Homburg.
Lage und Verkehrslage
Cratzenbach liegt 2,7 km nordwestlich von Altweilnau.
Ersterwähnung
nach 1120
Siedlungsentwicklung
Die kleine Siedlung, die sich um den Hof gebildet hatte, entwickelt sich zum heutigen Dorf, als der herrschaftliche Hof 1770 aufgesiedelt wird.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Ob sich die Ersterwähnung nach 1120 hierauf oder auf Alt-Kratzenbach bezieht, muss offen bleiben.
Historische Namensformen
- Crazzebahc, in (nach 1120) [Nachtrag Mitte 12. Jahrhundert Flug, Altmünsterkloster in Mainz, Urkundenbuch (auf CD), S. 19, Nr. 8; UB Mainz 2,1, S. 271-272, Nr. 147]
- Gratzimbach (1412) [HHStAW Bestand 135 Nr. R 9014]
- Kratzenbach
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3456313, 5576804
UTM: 32 U 456256 5575013
WGS84: 50.325594° N, 8.385455° O
Statistik
Ortskennziffer
434013020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 450, davon 116 Acker (= 25.78 %), 39 Wiesen (= 8.67 %), 271 Holzungen (= 60.22 %)
- 1961 (Hektar): 450, davon 276 Wald (= 61.33 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 131, davon 131 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 147, davon 132 evangelisch (= 89.80 %), 15 katholisch (= 10.20 %)
- 1970: 159
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Usingen, Kirchspiel Rod an der Weil
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Usingen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss von Cratzenbach, Gemünden, Rod a.d.Weil und Winden zur neu gebildeten Gemeinde Rod a.d. Weil. Diese ging am 31.7.1972 in der neuen Gemeinde Weilrod auf, wobei die Einzelgemeinden als Ortsteile benannt wurden.
Gericht
- Cratzenbach gehörte vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts zum Gericht Neuweilnau.
- 1816: Amt Usingen
- 1849: Justizamt Usingen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
- 1867: Amtsgericht Usingen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Nach 1120 ist ein Hof des Mainzer Altmünsterklosters in Cratzenbach nachgewiesen, der einen Schilling Abgaben leistet. Der Besitz taucht in der Folge nicht mehr auf.
Kirche und Religion
Kirchliche Mittelbehörden
Zum Mainzer Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg gehörig.
Wirtschaft
Größter Betrieb des Ortes war der herrschaftliche Gutshof, auf dem vor allem Schafe gezüchtet wurden. Er wurde 1771 an die Einwohner des Ortes verkauft und unter diesen aufgeteilt.
Nachweise
Literatur
- G. Maier, Crazzebahc und Merdineshuson. Ersterwähnungen von Taunus-Orten im 12. Jahrhundert, in: Jahrbuch Hochtaunuskreis 26. Jahrgang (2018), S. 231-237
- R. und M. Kaethner, Weilrod. Die Geschichte von dreizehn Taunusdörfern
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Cratzenbach, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11371_cratzenbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11371