Ruppertshain

Die Lage von Ruppertshain im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km nordwestlich von Hofheim am Taunus
Lage und Verkehrslage
5,5 km nordwestlich von Kelkheim, am Osthang des Atzelbergs oberhalb der Quellmulde des Krebsbachs Am Krebsbach und der L 3016 gelegen
Siedlungsentwicklung
Von 1636 bis 1650 ist der Ort eine Wüstung.
Historische Namensformen
- Ruprecheshain/Ruprechteshain (1290-1294) (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse 118)
- Ruprachtshayn (1343) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 220, Nr. 2329]
- Ruprechtishain (1348) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 245, Nr. 2497]
- Ruppershain (1619) (Jurisdictionalbücher der Mainzer Ämter Höchst und Königstein 1619 f. 132)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3457284, 5559922
UTM: 32 U 457226 5558138
WGS84: 50.173903° N, 8.400994° O
Statistik
Ortskennziffer
436008040
Flächennutzungsstatistik
- 1843: 1920 Morgen
- 1885 (Hektar): 449, davon 75 Acker (= 16.70 %), 54 Wiesen (= 12.03 %), 300 Holzungen (= 66.82 %)
- 1961 (Hektar): 449, davon 255 Wald (= 56.79 %)
- 1981: 448,5 ha
Einwohnerstatistik
- 1470 16 Häuser
- 1539 16
- 1543: 20 Hausgesessene
- 1581: 11 Hausgesessene
- 1586: 11 Häuser
- 1587: 12 Hausgesessene
- 1592: 14 Häuser
- 1612: 13 Häuser
- 1626: 13 Häuser
- 1654: 1 Familie
- 1668: 6 Häuser mit 26 Einwohner
- 1700: 61 Einwohner
- 1750: 108 Einwohner
- 1794: 154 Einwohner
- 1805: 29 Gemeindemitglieder und 5 Witwen
- 1817: 201 Einwohner
- 1885: 303, davon 1 evangelisch (= 0.33 %), 302 katholisch (= 99.67 %)
- 1910: 777 (mit Heilstätte)
- 1961: 1728, davon 538 evangelisch (= 31.13 %), 1144 katholisch (= 66.20 %)
- 1970: 1950 Einwohner
- 1980: 2221 Einwohner
- 1987: 1928 Einwohner
- 1993: 2549 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1507: Kellerei Eppstein
- 1581: Oberamt Königstein
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamt Höchst)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1867: Preußen Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
- 1919: Hilfskreis Königstein in der französischen Besatzungszone
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
Altkreis
Main-Taunus-Kreis
Gemeindeentwicklung
Gericht
- Ab 1491 zum Landgericht Hof Häusel gehörig
- 1816: Amt Königstein
- 1849: Justizamt Königstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Königstein
- 1867: Amtsgericht Königstein
Herrschaft
- 1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
- 1507: Herrschaft Eppstein-Königstein
- 1581: Kurfürstentum Mainz
- 1803: Nassau-Usingen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1343 vergeben die Herren von Eppstein Ruppertshain als Burglehen.
- 1350 wird der Ritter Johann Brendel von Homburg von den Eppsteinern mit dem Selzer Gut belehnt.
- Um 1470 bezieht die Herrschaft Eppstein Grundzinzen von haselwesen.
- 1539 bezieht die Herrschaft Königstein aus Ruppertshain Zinsen von 27 Morgen Land.
Zehntverhältnisse
1668 steht der große und kleine Zehnte dem Pfarrer in Fischbach zu.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1811: Bau der kath. Kirche
- 1926: Anbau
- 1968: Weihe des Kirchenneubaus
Patrozinien
- Matthäus
Pfarrzugehörigkeit
Seit der Gründung zum Kirchspiel Fischbach gehörig. Ab 1909 eigene Pfarrvikarie zusammen mit Eppenhain. Ab 1951 eigene Pfarrei mit Eppenhain und ab 1988 zusätzlich mit Fischbach.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Königstein durch Ludwig von Stolberg ab 1536.
Katholischer Bekenntniswechsel: ab 1604
Kirchliche Mittelbehörden
Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig
Kultur
Schulen
1760: Winterlehrer
1822: Schule mit Lehrerwohnung
1853: Umbau
1888/89: Schulneubau im Schulgarten (heute Altes Rathaus)
1908/09: Schulneubau
Seit 1973: Nutzung des Neubaus als Teil der Rossert-Grundschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Zoll
1290-93 gehört der Herrschaft Eppstein der Futterhafer.
Um 1470 stehen Eppstein Bede, Dienste und Lager zu.
1539 bezieht die Kellerei Eppstein die ständige Bede ein.
Nachweise
Literatur
- Bethke, Main-Taunus-Land, S. 162-163
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 69
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 850
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ruppertshain, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11292_ruppertshain> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11292