Rambach

Die Lage von Rambach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km nordöstlich von Wiesbaden
Lage und Verkehrslage
Siedlung mit einfachem Grundriß in engen Tal des gleichnamigen Baches im Vordertaunus. Kirche auf einem Bergsporn südwestlich des Ortskerns.
Ersterwähnung
um 1260
Siedlungsentwicklung
1344 und 1369 existierten zwei getrennte Ortsteile von Rambach. 1546 soll der Ortsteil Oberrambach einem Brand zum Opfer gefallen sein.
Historische Namensformen
- Rambach (1250-60) [Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 53]
- Rambach (1264) [F.J. Mone, Urkunden über den Untermain von Kastell bis Wertheim vom 12. bis 17. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 15, 1863, S. 70-71]
- Rambach (1280-85) [Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 120]
- Rambach (um 1300) [Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 124]
- Rambach (1369) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 385, Nr. 3313]
Bezeichnung der Siedlung
- zum Obern dorff Rambach und in dem andern dorff Rambach (1344) [Regesten Herrschaft Wiesbaden, Nr. 27, S. 10]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3448173, 5553661
UTM: 32 U 448119 5551880
WGS84: 50.116892° N, 8.274316° O
Statistik
Ortskennziffer
414000210
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 524, davon 179 Acker (= 34.16 %), 109 Wiesen (= 20.80 %), 212 Holzungen (= 40.46 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 974, davon 805 evangelisch (= 82.65 %), 169 katholisch (= 17.35 %)
- 1925:1600
- 1970: 2620
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1353: Grafschaft Nassau (walramische Linie), Herrschaft Wiesbaden
- 1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Wiesbaden
- 1806: Herzogtum Nassau, Oberamt Wiesbaden, Kirchspiel Nauroth
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk X (Kreisamt Wiesbaden)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wiesbaden (Main-Kreis)
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Wiesbaden
Altkreis
Wiesbaden
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1928 Eingemeindung in die Stadt Wiesbaden.
Gericht
- 1344 wird ein Gericht in Rambach erwähnt
- 1441: Abtretung der Hochgerichtsbarkeit von den Herren von Eppstein an Nassau
- 1816: Amt Wiesbaden
- 1849: Justizamt Wiesbaden
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wiesbaden
- 1867: Amtsgericht Wiesbaden
Herrschaft
- 1353 im Weistum des Hofes Wiesbaden genannt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1264 wird Rambach in einem Güterbuch des Klosters Altmünster in Mainz erwähnt. (1280-85) hat Werner von Bierstadt ein Pfandlehen in Rambach. Um 1300 hatten die Eppsteiner die Ortsherrschaft in Rambach druchgesetzt, wovon Futterhafer und Bedeabgaben zeugen.
- 1353 wird es im Weistum des Hofes Wiesbaden genannt. 1369 tauschte Adolf von Nassau seine Hörigen zu Schloßborn gegen die eppsteinischen Hörigen zu Rambach.
- Noch im 15. Jahrhundert hatten die Herren von Eppstein zwar noch Besitz in Rambach, spätestens 1441 gehörte das Dorf zu Nassau. 1457 verpfänden Graf Johann von Nassau und seine Frau Marie dem Schwiegersohn Ludwig von Isenburg die Hälfte ihres Halbenteils am Schloss Sonnenberg mit Einkünften u.a. in Rambach unter Zustimmung des Erzbischofs Dietrich von Mainz als Lehnsherrn.
Zehntverhältnisse
Ende des 13. Jahrhunderts sind die Herren von Eppstein im Besitz des Zehnten.
1379 versetzten die Eppsteiner den Zehnten zu Rambach.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1546 gab es einen Brand, dem die Kapelle und der Ortsteil Oberrambach zum Opfer fielen.
- 1892: Einweihung der heute noch bestehenden Kirche
Pfarrzugehörigkeit
Zum Kirchspiel Bierstadt gehörig
Bekenntniswechsel
Die Einführung der Reformation erfolgte vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
In allen Orten des Herzogtums Nassau wurde ab 1817 die Union des lutherischen und reformierten Bekenntnisses zu einer evangelischen Kirche eingeführt.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1546 gab es einen Brand, dem die Kapelle und der Ortsteil Oberrambach zum Opfer fielen.
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 259,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 72,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 76,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 536,
- Schäfer, Herren von Eppstein, S. 45,48, 300, 399, 402-403, 411,
- Regesten Herrschaft Wiesbaden,
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rambach, Wiesbaden“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11164_rambach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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