Naurod

Die Lage von Naurod im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km nordöstlich von Wiesbaden
Lage und Verkehrslage
Geschlossene Siedlung mit einfachem Grundriß am Zwergbach. Kirche in zentraler Lage.
Ersterwähnung
1346
Siedlungsentwicklung
Am 1. Januar 1977 Eingemeindung in die Stadt Wiesbaden.
Historische Namensformen
- Naurath (1346)
- Nurude
- Neurodt
- Neuroede
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3450188, 5555721
UTM: 32 U 450133 5553939
WGS84: 50.135583° N, 8.302218° O
Statistik
Ortskennziffer
414000310
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1021, davon 305 Acker (= 29.87 %), 78 Wiesen (= 7.64 %), 591 Holzungen (= 57.88 %)
- 1961 (Hektar): 1021, davon 618 Wald (= 60.53 %)
Einwohnerstatistik
- 1512: 18 steuerpflichtige Haushalte
- 1576: 24 Steuerpflichtige
- 1616: 23 Steuerpflichtige
- 1885: 844, davon 833 evangelisch (= 98.70 %), 11 katholisch (= 1.30 %)
- 1961: 1816, davon 1417 evangelisch (= 78.03 %), 352 katholisch (= 19.38 %)
- 1970: 2219
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1353: Grafschaft Nassau (walramische Linie), Herrschaft Wiesbaden
- 1355: Nassau-Idstein-Wiesbaden
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Wiesbaden
- 1806: Herzogtum Nassau, Oberamt Wiesbaden, Kirchspiel Nauroth
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk X (Kreisamt Wiesbaden)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wiesbaden (Main-Kreis)
- 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Main-Taunus-Kreis
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Stadt Wiesbaden
Altkreis
Main-Taunus-Kreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 Eingemeindung in die Stadt Wiesbaden.
Gericht
- 1816: Amt Wiesbaden
- 1849: Justizamt Wiesbaden
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wiesbaden
- 1867: Amtsgericht Wiesbaden
Herrschaft
- 1671: Gerichtssiegel der Gemeinde
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1346 gehört Naurod zur Grafschaft Nassau-Idstein (walramische Linie des Hauses Nassau). 1350 Verpfändung an die Herren von Lindau. 1353 wieder in Besitz der Grafen von Nassau. 1355 in der Teilung an Adolf von Nassau-Idstein-Wiesbaden. 1367 Verpfändung der Hälfte u.a. von Naurod an die Stiefmutter Graf Adolf und deren Nachkommen. 1457 verpfänden Graf Johann von Nassau und seine Frau Marie dem Schwiegersohn Ludwig von Isenburg die Hälfte ihres Halbenteils am Schloss Sonnenberg mit Einkünften u.a. in Naurod unter Zustimmung des Erzbischofs Dietrich von Mainz als Lehnsherrn.
- Im 15. Jahrhundert hatten die Herren von Eppstein Besitz in Naurod.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1727-1730: Errichtung der heutigen Pfarrkirche an der Stelle der älteren Kirche
Patrozinien
- Laurentius
Pfarrzugehörigkeit
Um 1465 Pfarrei. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Filiale von Kloppenheim. Seit 1716 wieder selbständige Pfarrei mit Auringen als Filalgemeinde.
Patronat
Um 1465 hatte Kloster Bleidenstadt das Patronatsrecht inne.
Bekenntniswechsel
Die Einführung der Reformation erfolgte vermutlich um 1540. Nach der Reformation wurde Naurod von Kloppenheim versehen, 1716 entstand eine eigenständige Pfarrei mit dem Filial Auringen. Erster evangelischer Pfarrer der Pfarrei Naurod: Johannes Cramer 1716-1774 In allen Orten des Herzogtums Nassau wurde ab 1817 die Union des lutherischen und reformierten Bekenntnisses zu einer evangelischen Kirche eingeführt.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat des Propstes von St. Peter in Mainz, Dekanat Kastel
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 242,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 57,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 79,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 539,
- Luthmer, Untertaunus, S. 234-236,
- Renkhoff, Wiesbaden im Mittelalter, S. 100-101,
- 650 Jahre Naurod,
- Schäfer, Herren von Eppstein, S. 300, 399,
- Regesten Herrschaft Wiesbaden,
- Festschrift evangelische Kirche Auringen, S. 23
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Naurod, Wiesbaden“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11159_naurod> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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