Frauenstein

Dorf  
Gemeinde
Wiesbaden
Landkreis
Wiesbaden
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km südwestlich von Wiesbaden

Lage und Verkehrslage

Siedlung mit einfachem Grundriß in enger Tallage mit Burgruine auf einem nach Nordwesten gerichteten Sporn.

Ersterwähnung

1221

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Im Ort Frauenstein auf einem Felssporn ehemalige Burganlage, von der Reste der Schildmauer sowie ein fünfeckiger, innen quadratischer Bergfried mit Kuppelgewölben erhalten sind.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3439528, 5547775
UTM: 32 U 439477 5545996
WGS84: 50.063163° N, 8.154387° O

Statistik

Ortskennziffer

414000280

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 820, davon 308 Acker (= 37.56 %), 25 Wiesen (= 3.05 %), 423 Holzungen (= 51.59 %)

Einwohnerstatistik

  • 1885: 1172, davon 73 evangelisch (= 6.23 %), 1094 katholisch (= 93.34 %), 5 Juden (= 0.43 %)
  • 1925:1794
  • 1970: 2265

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 14. Jahrhundert: Lösung des Burgbezirks aus der Schiersteiner Mark
  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Eltville
  • 1659: Inkorporierung als "ausländischer Flecken" in das Land Rheingau
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, als "Nicht zum Rheingau gehörig" bezeichnet
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk X (Kreisamt Wiesbaden)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wiesbaden (Main-Kreis)
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Wiesbaden

Altkreis

Wiesbaden

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1928 Eingemeindung in die Stadt Wiesbaden.

Gericht

  • 1576: eigenes Ortsgericht
  • 1816: Amt Wiesbaden
  • 1849: Justizamt Wiesbaden
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wiesbaden
  • 1867: Amtsgericht Wiesbaden

Herrschaft

  • Zur Schiersteiner Mark gehörig mit Märkerrecht in der Höhe.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Erstmals wurden die Herren von Frauenstein, die sich nach ihrem Burgsitz Frauenstein nannten, 1221 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1300 verkaufte Siegfried von Frauenstein seinen Anteil der Burg an den Mainzer Erzbischof Gerhard. In einem 1319 geschlossenen Burgfrieden wurde dem Erzbischof von Mainz das Recht zugesprochen, einen Burggrafen zu setzten. Außerdem stand ihm die Hälfte der Burg zu, Gottfried Stal von Biegen erhielt ein Viertel. Den Rest teilten sich zu je einem Zwölftel das Mainzer Domkapitel, Friedrich und Gerhard von Biegen sowie Heinrich von Lindau. Der lindauische Anteil kam 1360 pfandweise, 1407 durch Kauf an das Erzstift. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts waren bereits Teile der Burg von Kurmainz verpfändet bzw. als Lehen vergeben. Seit 1407 war die Burg als Amtslehen durch Verpfändung in der Hand des rheingauischen Viztums Cuno von Scharfenstein, 1429 uwrde der Unterviztum Conrad Breder von Hohenstein als Amtmann eingesetzt. 1421 besaßen die Grafen von Nassau ein Burglehen.
  • Im 15. Jahrhundert verkaufte Kurmainz die Burg an die Frankfurter Patrizierfamilie Fürstenberg. Nachdem die Familie 1527 ausstarb, fiel die Burg an Kurmainz zurück.
  • Im 15. Jahrhundert hatten die Herren von Eppstein Besitz in Frauenstein.

Zehntverhältnisse

Zehnthof der Grafen von Schönborn.

Ortsadel

1221-1380

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1352: Kapelle (St. Georg)
  • Zwischen 1505 und 1540 Ausbau zum heute noch vorhandenen Saalbau

Patrozinien

  • Georg (Georgius); Katharina

Pfarrzugehörigkeit

Bis 1544 Filiale von Schierstein, seitdem Pfarrkirche.

Bekenntniswechsel

Frauenstein war bis 1544 Filial von Schierstein. Nachdem sich Schierstein der Reformation zuwandte, trennte Kurmainz Frauenstein von der Mutterkirche. Der Ort blieb katholisch.

Juden

1843: 14, 1905: 7 Juden

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Frauenstein, Wiesbaden“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11156_frauenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11156