Steinfischbach

Die Lage von Steinfischbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
24 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in ausgedehnter Hanglage oberhalb des Fischbachgrundes.
Ersterwähnung
1156
Historische Namensformen
- Vischbach (1156)
- Vischebach (um 1230-1231) [Zuordnung umstritten; Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, S. 17-18, Nr. 19]
- Steneviszpach (13. Jahrhundert)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1230/31)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3453308, 5571204
UTM: 32 U 453252 5569416
WGS84: 50.275023° N, 8.343951° O
Statistik
Ortskennziffer
439016050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 927, davon 253 Acker (= 27.29 %), 87 Wiesen (= 9.39 %), 568 Holzungen (= 61.27 %)
- 1961 (Hektar): 966, davon 571 Wald (= 59.11 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 467, davon 446 evangelisch (= 95.50 %), 1 katholisch (= 0.21 %), 20 Juden (= 4.28 %)
- 1961: 647, davon 582 evangelisch (= 89.95 %), 57 katholisch (= 8.81 %)
- 1970: 806
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1557: Amt Altweilnau
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1806: Herzogtum Nassau, Grafschaft oder Amt Usingen, Kirchspiel Steinfischbach
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Usingen
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur neugegründeten Gemeinde Waldems.
Gericht
- 1311: Zentgericht Steinfischbach
- bis 1816: Oberamt Idstein
- 1816: Amt Idstein
- 1849: Justizamt Idstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
- 1867: Amtsgericht Idstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1156 bestätigt der Mainzer Erzbischof Arnold dem Kloster Walsdorf den Besitz von vier Mansen in Steinfischbach.
- Ursprünglich war vermutlich Limburger bzw. Camberger Stiftsbesitz vorhanden. 1Um 1230/1231 überlässt Graf Heinrich von Nassau für seinen Bruder Robert dem Deutschen Orden zahlreiche freie Dörfer (villas quasdam liberas), darunter Steinfischbach (wenn nicht Niederfischbach gemeint ist). 1301 haben die Herren von Reifenberg die Untervogtei inne.
- 1538 verfügen die Herren von Isenburg über Leibeigene in Steinfischbach.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1343: Pfarrer
- 1829 wurde die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Kirchneubau war 1843 abgeschlossen.
Pfarrzugehörigkeit
1508 gehört Reichenbach mit Kapelle zum Kirchspiel Steinfischbach und wahrscheinlich auch Mauloff und Wüstems.
Patronat
1510 haben die Herren von Reichenberg das Patronatsrecht inne.
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation (1), in Reichenbach eine Schwesternstation (1) und in Wüstems eine Schwesternstation (1) und ein Kindergarten mit einer Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg
Juden
1828 existiert eine jüdische Gemeinde. Nördlich außerhalb des Ortes im Feld nahe der Camberger Straße ehemaliger Judenfriedhof, der um 1850 erwähnt wird. (alemannia-judaica)
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 275,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 140,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 182,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 824,
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 581-591,
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Steinfischbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11057_steinfischbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11057