Espenschied

Dorf · 404 m über NN  
Gemeinde
Lorch
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13 km südwestlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in Plateaulage nördlich der Wisper.

Ersterwähnung

1187

Historische Namensformen

  • Espelscheid (1187)
  • Espenscheit (1256-1260)

Bezeichnung der Siedlung

  • villa

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3421697, 5553450
UTM: 32 U 421653 5551669
WGS84: 50.112094° N, 7.904235° O

Statistik

Ortskennziffer

439010010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 874, davon 251 Acker (= 28.72 %), 38 Wiesen (= 4.35 %), 549 Holzungen (= 62.81 %)
  • 1961 (Hektar): 875, davon 584 Wald (= 66.74 %)

Einwohnerstatistik

  • 1687: 8 Herdstellen
  • 1781: 43 Herdstellen
  • 1885: 300, davon 7 evangelisch (= 2.33 %), 293 katholisch (= 97.67 %)
  • 1961: 300, davon 34 evangelisch (= 11.33 %), 266 katholisch (= 88.67 %)
  • 1970: 351

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Rheingau,sogenanntes Unterhalbamt Lorch (bis 1659 jedoch noch unter unmittelbarer erzstiftischer Herrschaft)
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gemeindeentwicklung

Am 01.01.1977 zur Stadt Lorch.

Gericht

  • 1816: Amt Rüdesheim
  • 1849: Justizamt Rüdesheim
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
  • 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Den mainzischen Hof in Espenschied besaßen im 12. Jahrhundert die Rheingrafen. 1165-1183 war er pfandweise an die Grafen von Nassau. Im 13. Jahrhundert hatten die Herren von Eppstein vorübergehend Besitz in Espenschied - wahrscheinlich als Mainzer Lehen.
  • Seit dem 14. Jahrhundert war Espenschied Teil der Herrschaft Lauksburg und nur über Lehnsbande mit dem Erzstift Mainz verbunden. Als weitgehend selbständige Herrschaft war es bis 1508 in den Händen der Herren von Greiffenklau und gelangte dann an die Herren von Heuchelheim. Diese verfügten über Gebot und Verbot sowie die Blutgerichtsbarkeit. 1570 vorübergehend an Johann Eberhard von Kronberg verpfändet wurde die Herrschaft nach dem Tode Sebastians von Heuchelheim 1575 vom Mainzer Lehnsherrn eingezogen und dem Amt Lorch zugewiesen.
  • Als mainzisches Lehen war die Grundherrschaft über Espenschied vorübergehend in den Händen der Herren von Waldeck und Sauerburg. 1657 bis 1697 war der Hof Espenschied an Kloster Schönau vertauscht.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche 1746 errichtet, 1748 geweiht

Patrozinien

  • Nikolaus
  • Maria; Johannes Nepomuk (Kapelle)

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich zum Kirchspiel Lorch gehörig. 1573 als Pfarrei bezeichnet. 1675 Filial von Ransel, 1824 Pfarrei Schönau.

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Espenschied, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10995_espenschied> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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