Erbach

Dorf · 86 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage

Siedlung in der Rheinuferzone an der Mündung des Eberbaches. Moderne Siedlungsausdehnung nach Nordwesten.

Ersterwähnung

1069

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3435192, 5543045
UTM: 32 U 435143 5541268
WGS84: 50.020187° N, 8.094636° O

Statistik

Ortskennziffer

439003020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1241, davon 264 Acker (= 21.27 %), 93 Wiesen (= 7.49 %), 626 Holzungen (= 50.44 %)
  • 1961 (Hektar): 1269, davon 621 Wald (= 48.94 %)

Einwohnerstatistik

  • 1525: 164 Herdstellen
  • 1700: 71 Bürger und 11 Beisassen
  • 1820: 858 Einwohner
  • 1885: 1959, davon 339 evangelisch (= 17.30 %), 1588 katholisch (= 81.06 %), 1 andere Christen (= 0.05 %), 30 Juden (= 1.53 %), 1 andere (= 0.05 %)
  • 1961: 3933, davon 1430 evangelisch (= 36.36 %), 2429 katholisch (= 61.76 %)
  • 1970: 3955

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Eltville
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1977 Eingemeindung in die Stadt Eltville am Rhein.

Gericht

  • Bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zum Gericht Eltville gehörig.
  • 1770-1816 Sitz eines Amtvogtes
  • 1816: Amt Eltville
  • 1849: Justizamt Eltville
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Eltville
  • 1867: Amtsgericht Eltville
  • 1943: Amtsgericht Rüdesheim (Zweigstelle Eltville)
  • 1949: Amtsgericht Eltville

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Erbach geschenkt haben. Die Gemeinde war auch an der Ausstattung des Klosters Eberbach beteiligt.
  • Neben dem Mainzer St. Peterstift besaßen hier ferner das Mainzer Mariengredenstift (1119 belegt), die Kartause, das Jesuitenkolleg von Mainz (seit 1615) sowie das Kloster Ilbenstadt Höfe. 1639 kaufte der Reitergeneral Jan von Werth den ehemaligen Adelshof von Gronoth.

Zehntverhältnisse

Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Erbach geschenkt haben. Dem Stift, das hier den Zehnthof besaß, stand der Zehnte auch später noch zu.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1060-1072: Kapelle
  • Ablässe von 1281, 1304 und 1324 deuten auf Bautätigkeit an der Kirche, die 1477-1506 zu einer Hallenkirche umgebaut wurde.

Patrozinien

  • Markus [1258]

Pfarrzugehörigkeit

Die Kapelle (1060-1072) hatte ein eigenes Tauf- und Begräbnisrecht. Ursprünglich bis 1250 zum Kirchspiel Eltville gehörig. Dann eigene Pfarrkirche.

Patronat

1549 hat der Erzbischof von Mainz das Patronatsrecht inne, das 1718 dem Stift St. Peter in Mainz gegen den in Rauenthal überlassen wird.

Diakonische Einrichtungen

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 2, ein Kindergarten mit 2 Kräften

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
Seit 1836 besteht neben der katholischen eine evangelische Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Juden

1905: 26 Juden

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Markt

Seit 1928 Rheingauer Obstmarkthalle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Erbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10984_erbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10984