Gassenbach

Die Lage von Gassenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Hof
Lagebezug
15,5 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Ersterwähnung
1250/60
Siedlungsentwicklung
Ehemals Nassauische Domäne, die aus dem gleichnamigen Dorf hervorging und im 17./18. Jahrhundert starke Erweiterungen des herrschaftlichen Gutes erfuhr. Um 1812 Einrichtung einer staatlichen Musterwirtschaft.
Historische Namensformen
- Gasinbach (1250/60)
- Gasenbach (1316)
- Gossenbach (1434)
- Gayssenbach (1464)
- Gaspach (um 1650)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3447851, 5564182
UTM: 32 U 447797 5562396
WGS84: 50.211442° N, 8.268373° O
Statistik
Ortskennziffer
43900805003
Einwohnerstatistik
- 1566: 9 Haushaltungen
- 1630: 13 Haushaltungen
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
Altkreis
Untertaunuskreis
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1250/60 werden katzenelnbogische Hörirg in Gassenbach erwähnt. 1316 existiert ein nasauischer Hof in Gassenbach, von dem die Nassauer eine Kornrente an Heyne von Laurenburg und seine Frau Patze übertragen. Aus dessen Testament 1352 geht hervor, dass der weitere Güter am Ort besaß. 1354 wird in der Eheabredung zwischen dem Grafen Adolf von Nassau-Idstein und dem Grafen Heinrich von Veldenz für ihre Kinder Gerlach und Agnes als Wittum für Agnes u.a. Gassenbach bestimmt. 1369 wird der Hof der Bücher von Idstein erwähnt, zugleich tragen sie diesen von Nassau-Idstein zu Lehen. 1421 wird ein Hof der Herren von Stockheim erwähnt. 1485, 1510, 1513 und 1574 sind die von Bergen mit dem Teil eines Hauses und einer Hofraite von Nassau-Idstein belehnt. Der Hof derer von Stein, den diese spätestens seit dem 16. Jahrhundert innehatten, wird 1614/15 zwischen Johannes Gottfried von Stein, Oberamtmann zu Weilburg, und Philipp Anton von Stein, kurtrierischer Amtmann zu Ehrenbreitstein, einer- und Elisabeth von Sötern, geborene von Nassau, andererseits, geteilt.
- Im 14. Jahrhundert sind Gefälle des Klosters Bleidenstadt an Manwardus von Idstein und seinen VerwandtenMerkelinus verliehen. Dem Stift St. Martin in Idstein wird 1463 eine Korngülte verschrieben.
Zehntverhältnisse
1458 Einigung zwischen Johann von Schönborn, Abt von Bleidenstadt und dem Pfarrer zu Wörsdorf wegen gewisser Zehnten zu Gassenbach und Wörsdorf.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Im 16. Jahrhundert heißt es, Dasbach, Gassenbach und Hof Wißborn (wüst) pfarrten eigentlich nach Wolfsbach, würden aber von der näher liegenden Kirche zu Niederseelbach versehen.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg
Kultur
Schulen
Um 1812 auf Initiative des Regierungsrates Karl Ibell Einrichtung einer Musterwirtschaft in Verbindung mit der Gründung der Landwirtschaftlichen Schule Idstein (1818 eröffnet).
Nachweise
Literatur
- Otto Renkhoff, Die Geschichte des Hofs Gassenbach mit einer Darstellung der landwirtschaftlichen Reformen in Nassau, in: Nassauische Annalen, 57 (1937), S. 230-293
- Bach, Siedlungsnamen, S. 141
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 45-48
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 177
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 355-356
- Struck, Stifte in Weilburg, S. 514
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gassenbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10890_gassenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
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