Stephanshausen

Die Lage von Stephanshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km nordöstlich von Rüdesheim am Rhein
Lage und Verkehrslage
Siedlung im weiten Tal des Vorderwaldes vor der Höfe des Rheingaugebietes. Kirche am Nordhang in zentraler Lage.
Ersterwähnung
um 1250
Historische Namensformen
- Stevenshusen, in (um 1250) [Sauer, Lehnsbücher Herrschaft Bolanden, S. 39]
- Steffanßhaußen
- Steffenßhaußen (1460)
- Stefeshausen (1492)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Latènezeitliche Ringwallanlage auf dem Zwirnsberg, ferner steinzeitliche und latènezeitliche Abfallgruben in der Nähe.
- Grahügel im Distrikt Sang.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3424733, 5544849
UTM: 32 U 424688 5543071
WGS84: 50.035173° N, 7.948364° O
Statistik
Ortskennziffer
439004030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 312, davon 168 Acker (= 53.85 %), 35 Wiesen (= 11.22 %), 89 Holzungen (= 28.53 %)
- 1961 (Hektar): 287, davon 66 Wald (= 23.00 %)
Einwohnerstatistik
- 1700: 12 Bürger und 2 Beisassen
- 1820: 206 Einwohner
- 1885: 255, davon 0 evangelisch, 255 katholisch (= 100.00 %)
- 1961: 346, davon 8 evangelisch (= 2.31 %), 338 katholisch (= 97.69 %)
- 1970: 456
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1604: Kurfürstentum Mainz, Mittelamt Oestrich
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
- 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Rheingaukreis
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1977 Eingemeindung zur Stadt Geisenheim.
Gericht
- 1671 Zentgericht zu Winkel
- 1816: Amt Rüdesheim
- 1849: Justizamt Rüdesheim
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
- 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein
Herrschaft
- 1743 ist ein eigenes Gemeindesiegel vorhanden
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1250 ist Stephanshausen als Lehen der Herren von Bolanden an die Herren von Waldeck (Lorcher Adel) ausgetan. 1340 ging der Besitz an das Haus Nassau-Saarbrücken über, die es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts an die Herren von Hohenweisel und 1564 an Magnus zu Vetzburg ausgaben. 1660 verkaufte Nassau-Saarbrücken das halbe Dorf an die Freiherren von Greiffenklau zu Vollrads.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1401 Kapelle und Kaplan.
- Die vermutlich gotische Kirche wurde 1635 durch die Schweden niedergebrannt und 1653 wiederaufgebaut. Entscheidende Erweiterung 1749.
Patrozinien
- Michael
Pfarrzugehörigkeit
Bis zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehört Stephanshausen zur Pfarrei Lorch, bis es 1577 dem Mittelamt zugeordnet wurde und damit zur Pfarrei Winkel gehörte. 1655 kam es zur neuen Pfarrei Presberg, bis es 1755 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.
Patronat
Das Patronatsrecht hatten zunächst die Herren von Breidbach inne, im 18 Jahrhundert dann die Freiherren von Greiffenclau..
Bekenntniswechsel
Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 276,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 70,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 87,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 603,
- Herchenröder, Rheingaukreis, S. 347-349,
- Witte, Herrschaft, S. 47,
- Zaun, Geschichte des Landcapitels Rheingau. Neudruck, S. 239-242,
- Jeschke, Ländliche Rechtsquellen, S. 520-541,
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stephanshausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10843_stephanshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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