Eifa

Dorf · 427 m über NN  
Gemeinde
Hatzfeld (Eder)
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km südwestlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung in Plateaulage am südöstlichen Rand des Rothaargebirges zwischen Struth und Kohlenberg. Kirche am Westrand. Durch den Ort führt die B 253 (Abschnitt Biedenkopf-Frankenberg).

Ersterwähnung

1261

Siedlungsentwicklung

1503 versprechen die von Hatzfeld Neusiedlern aus den Dörfern Dexbach, Engelbach, Ober-Asphe und Frohnhausen Abgabeerleichterungen in Eifa. 1507 ist die Rede davon, dass Eifa in kurzen jaren ein wustenung gewesen und itzo bei Jorgen von Hotzfelds regiment und in unmundigen jahren landgraf Philips zu bauen understanden worden ist (zitiert nach Weiss, Gerichtsverfassung in Oberhessen, S. 145).

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorflin (1517)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Eifa, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1936/37, 1938

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3470767, 5647653
UTM: 32 U 470704 5645834
WGS84: 50.963368° N, 8.582831° O

Statistik

Ortskennziffer

635014020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3619, davon 1244 Acker (= 34.37 %), 326 Wiesen (= 9.01 %), 1940 Wald (= 53.61 %)
  • 1885 (Hektar): 909, davon 185 Acker (= 20.35 %), 61 Wiesen (= 6.71 %), 551 Holzungen (= 60.62 %)
  • 1961 (Hektar): 904, davon 570 Wald (= 63.05 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 24 Haushaltungen
  • 1712: 24 Haushaltungen
  • 1885: 276 evangelisch, 9 katholisch
  • 1961: 348, davon 298 evangelisch (= 85.63 %), 47 katholisch (= 13.51 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1464: Landgrafschaft Hessen, Amt Battenberg
  • 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Battenberg, Gericht Eifa
  • 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Battenberg
  • 1650: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Battenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Battenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Battenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Hinterlandkreis
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Seit dem 1.1.1974 gehört Eifa als Stadtteil zur Stadtgemeinde Hatzfeld (Eder).

Gericht

  • 1351: Gericht Eifa
  • 1519: Landgericht Battenberg
  • 1577 und später: Sondereinheit und -gericht Eifa
  • 1712: Gericht wüst
  • 1821: Landgericht Biedenkopf
  • 1835: Landgericht Battenberg
  • 1867: Amtsgericht Battenberg
  • 1945: Amtsgericht Frankenberg-Eder

Herrschaft

  • 1351 ist ein Drittel des Gerichts Eifa von Konrad von Eppe an Kraft von Hohenfels verpfändet. 1375 verpfändet Johann von Dunzelshausen ein Drittel des Gerichts zu Eifa, welches er von Johann von Eppe im Pfandbesitz hat, dem Volprecht von Dersch.
  • Nachweislich seit 1398 erhalten die Herren von Hatzfeld ihre Rechte in Eifa vom Mainzer Erzbischof als Lehen, zuletzt 1486.
  • 1490 belehnt der Landgraf von Hessen die von Hatzfeld u.a. mit dem Recht zu Eifa an den Dörfern und Zehnten, wie ihr Vater Gottfried diese vom Stift Mainz zu Lehen trug (Landgrafen-Regesten online Nr. 7651).
  • 1507 weisen die von Hatzfeld darauf hin, dass ihnen Eifa als hergebrachtes mainzisches Lehen zustehe. In Auseinandersetzungen zwischen den Landgrafen und denen von Hatzfeld wird die Herrschaft geteilt: die hohe Gerichtsbarkeit steht den Landgrafen, die bürgerliche Gerichtsbarkeit und alle Nutzungen stehen denen von Hatzfeld zu.
  • 1570 verzichten die Erben derer von Hatzfeld-Hatzfeld auf die Gerichtsbarkeit zu Eifa. 1670 bildet das Dorf eine Sondereinheit im Amt Battenberg.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1374 verkaufen Eckard und Johann von Helfenberg dem Volprecht von Dersch ihr Gut zu Eifa.

Zehntverhältnisse

1324 hat das Mainzer Erzstift den Zehnten in Eifa

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Pfarrei seit 1577.
  • Dorfkirche 1711 erwähnt, 1911 wird der rechteckige Fachwerkbau durch einen Neubau ersetzt.

Pfarrzugehörigkeit

1503/1507 nach Holzhausen eingepfarrt 1577 und 1582 war es eigene Pfarrei, dann bis 1613 pfarrlich von Laisa aus betreut, ab 1613 zu Dexbach. Seit 1710 der Pfarrei Frohnhausen zugeteilt.

Patronat

1577: Landgraf von Hessen

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Die Namen der Pfarrer sind nicht bekannt.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Christenberg

Kultur

Schulen

1754 erster namentlich benannter Lehrer, Johannes Briel; 1814 Bau eines Schulhauses; 1902 Neubau des Schulhauses

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1653 zerstört ein Brand weite Teile des Dorfes (HStAD Bestand D 4 Nr. 182/1)

Wirtschaft

Mühlen

1854 wird eine Mühle genannt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Eifa, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1083_eifa> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1083