Strinz-Trinitatis

Die Lage von Strinz-Trinitatis im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,4 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen am Zusammenfluß von Fischbach und Basbach mit überragendem Kirchberg mit Kirche, ehemaligem Pfarrhof und alter Schule.
Ersterwähnung
1184
Historische Namensformen
- Strentzge maiorem (1184)
- Strinziche (1332)
- Grozen Strinzge (1358)
- Obirnstrintzige (1381)
- Hinder strenze, in (14. Jahrhundert)
- Grossen-Strynze (1425)
- Hindertrintze (1445)
- Strintzige in Heiligen Dreyfaltigkeit (1446)
- Strincge, da die heilge Driefaldigkeyt rastende ist (1447)
- Strintz zu der heyligen drivaldekyt (1460/61)
- Strintzge (1475)
- Hynderstryntz (1483)
- Strintz Trinitatis (1521/23)
- Strinztriniatis (1653)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3439982, 5567017
UTM: 32 U 439931 5565230
WGS84: 50.236181° N, 8.157695° O
Statistik
Ortskennziffer
439007080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 707, davon 317 Acker (= 44.84 %), 42 Wiesen (= 5.94 %), 293 Holzungen (= 41.44 %)
- 1961 (Hektar): 707, davon 301 Wald (= 42.57 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 32 Haushaltungen
- 1610: 40 Haushaltungen
- 1648: 4 Haushaltungen
- 1821: 274
- 1885: 360, davon 359 evangelisch (= 99.72 %), 1 katholisch (= 0.28 %)
- 1961: 489, davon 416 evangelisch (= 85.07 %), 59 katholisch (= 12.07 %)
- 1970: 553
- Um 1700: 82 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Untertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Hünstetten.
Gericht
- 1446 steht die Gerichtsbarkeit dem Kloster Bleidenstadt zu.
- 1816: Amt Wehen
- 1849: Justizamt Wehen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- 1867: Amtsgericht Wehen
- 1945: Amtsgericht Bad Schwalbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1184 wrid Strinz-Trinitatis unter den von Papst Lucius III. bestätigten Besitzungen des Klosters Bleidenstadt genannt. Um 1400 ist es als Lehen des Klosters in den Hänen der Grafen von Nassau-Idstein ausgetan 1358 räumt Friedrich Frei von Dehrn Graf Adolf von Nassau-Idstein das Widerkaufsrecht für eine auf Strinz-Trinitatis angewiesene Jahresrente von 100 Pfund Heller ein. 1447 ist hier ein nassau-idsteinisches Burglehen des Otto von Diez über 6 Gulden angewiesen. 1520 verkauft Graf Philipp von Nassau-Idstein dem Stift Gemünden einen Jahreszins von 30 Gulden u.a. aus Strinz-Trinitatis.
Zehntverhältnisse
Der Zehnte stand dem Kloster Bleidenstadt zu. 1782 ist das Mainzer Domkapitel in der Nachfolge des Klosters im Besitz von 26 bis 27 Morgen Land und dem Fruchtzehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert
- 1332 wird ein Pfarrer genannt
Patrozinien
- Trinitas (Heilige Dreifaltigkeit) [1445]
Pfarrzugehörigkeit
Zum Kirchspiel gehört 1425 Wallbach, 1594 zudem Hennethal und Limbach.
Patronat
Das Patronatsrecht stand 1332 dem Abt von Bleidenstadt zu.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg
Kultur
Schulen
1562: Gründung einer Lateinschule durch Graf Johannes von Nassau-Idstein
Wirtschaft
Mühlen
Im 16. Jahrhundert gestattet Nassau-Idstein Hermann Schuster die Anlage einer Ölmühle.
Markt
1568 Erstbezeugung des Marktes
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 277,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 127,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 182,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 569,
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 136-138,
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 292-297,
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Strinz-Trinitatis, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10827_strinz-trinitatis> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10827